Aktivtag: Neues Bewegungskonzept schlägt voll ein
Burladingen-Melchingen. Das Konzept hat sich bewährt und der Optimismus der Melchinger wurde belohnt. "Melchingen bewegt sich" war ein voller Erfolg.
Am Tag der Deutschen Einheit um 10 Uhr sah eigentlich nichts so aus, als ob man die Menschen hinter dem Ofen hervorlocken könnte. Temperaturen im einstelligen Bereich und Dauerregen. Es schien, als ob das lange geplante Projekt "Melchingen bewegt sich" regelrecht ins Wasser fallen würde.
"Es gibt immer ein paar Unverwüstliche", war sich allerdings zu diesem Zeitpunkt Jürgen Graeser, einer der beiden Vorsitzenden des TV Melchingen, sicher. Und deshalb war für alle beteiligten Organisatoren klar, dass die Veranstaltung nicht abgesagt wird. "Überall gibt es Hütten oder ein Dach über dem Kopf. Im Sportheim bieten wir einen Mittagstisch und im Zelt am Sportplatz spielen am Nachmittag die Lauchertmusikanten", fasst sein Vorstandskollege Michael Scholz optimistisch die wetterunabhängigen Stationen zusammen.
Am Nachmittag kämpft sich die Sonne durch
Und tatsächlich erwies sich die Entscheidung im Nachhinein als goldrichtig. Die Sonne kämpfte sich nach und nach durch die Regenwolken und die Melchinger bewegten sich tatsächlich von Station zu Station, um die Stempelkarten voll zu bekommen.
Nicht jeder schlug den Weg zur Albvereinshütte ein, bei dem man doch etwas sportlicher unterwegs sein musste. Und die Burgruine verlegte man ohnehin als Station kurzerhand zum Sportgelände Weilerwiesen. Hier baute die Narrenzunft den "Hau den Lukas" und den Nagelbalken auf. Gleich neben dem Dosenschießen und Ringewerfen der Pfadfinder, die eigentlich auf dem Pfaffenberg-Parkplatz anzutreffen gewesen wären. Und mit Torwandschießen und Mittagstisch des Turnvereins sowie Geschicklichkeitsparcours des Tennisvereins wurde das Sportgelände Weilerwiesen ohnehin zur zentralen Pilgerstätte für die aktiven Melchinger. Das Konzept, den Aktivtag in ein "Melchingen bewegt sich" unter Einbeziehung der befreundeten Vereine wieder aufleben zu lassen, hatte sich am gestrigen Feiertag mehr als bewährt. Wo sonst Walker und Läufer am Start waren, machten sich nun ganze Familien und Cliquen auf den Weg.
Warum die Jungs wohl so schnell Richtung Schutzhütte des Obst- und Gartenbauvereins rannten? Um den Kräutergarten und das Bienenhotel zu bewundern? Oh nein, die Jungen hatten ein ganz anderes Ziel: den John Deere in Minigröße und mit echtem Motor. Denn sie durften mit dem Rasenmähertraktor über den abgesteckten Rasenparcours brettern. Ums Mähen ging es angesichts des völlig durchnässten Grases natürlich nicht wirklich. Es war einfach nur ein Riesenspaß für die Kinder. "Bei uns war zeitweise die Hölle los", freute sich Hayno Pfahler, der zweite Vorsitzende des OGV. Schließlich gab es in der gut beheizten und gemütlichen Hütte nicht nur eine Honigverköstigung, sondern auch Getränke und Weißwürste. Und zusehends strahlten gestern die Melchinger, Organisatoren wie Teilnehmer, mit der Sonne um die Wette.
