Fünf Rinder weiden zukünftig im Scharlenbachtal und sollen den Bewuchs reduzieren. Foto: Schutt Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Versuch startet kommende Woche im Scharlenbachtal / Danach wieder Schafe im Einsatz

Burladingen-Starzeln (hp). Am Montagabend hatten sich neben Ortsvorsteher Berthold Krieg sechs Ortschaftsräte und drei Bürger im Sitzungssaal des Rathauses eingefunden. Unter ihnen Schäfer Frank Rehm aus Winterlingen.

Im Mittelpunkt der Sitzung des Ortschaftsrates stand die Verpachtung der Schafweide im Scharlenbachtal in Starzeln. Ortschaftsrat Josef Musler, so Ortsvorsteher Berthold Krieg, habe sich die Mühe gemacht, gemeinsam mit Dr. Wagner einen Pachtvertrag auszuarbeiten. Darin verarbeitet seien auf der Grundlage des Mustervertrags von Dr. Wagner viele vorhandene Punkte, Wünsche des Ortschaftsrates und Verordnungen für den Naturschutz. Der alte Pachtvertrag, so Musler, habe sich stillschweigend verlängert, der neue trete ab 1. April 2018 in Kraft.

Der Ortschaftsrat hatte den Vertrag im Vorfeld besprochen. Der werde nun neu aufgesetzt und auch dem Schäfer übersandt.

Nachdem dem Entwurf Musers einstimmig zugestimmt worden war, kam Schäfer Frank Rehm aus Winterlingen selbst zu Wort. Er würde zunächst versuchen, Rinder den recht weit vorangeschrittenen Bewuchs abweiden zu lassen und sie als lebende Rasenmäher einzusetzen. Vom 1. Mai bis Oktober würden fünf bis zehn Rinder reichen, die Weide so sauber wie möglich abzufressen. Nach einigen Jahren könne man dann wieder in die Schafhaltung übergehen. Das Gras werde feiner und die Pflanzen, die erstickt seien, kämen mit der Zeit wieder. Mit dem Versuch könnte bereits ab kommende Woche begonnen werden, um das Scharlenbachtal noch für sechs bis acht Wochen zu beweiden.

Er erklärte, er stehe für kleine Partien mit hohem Viehbesatz, die Tiere würden nie länger als vier Wochen auf einem Platz bleiben. So sei die Arbeit zwar mühsamer, der Erfolg stelle sich aber schneller ein. Ein Unterstand sei nicht notwendig, der vorhandene Bewuchs reiche aus.

Bei der hohen Anzahl an Rindern zeigte Ortschaftsrat Musler dann doch Bedenken wegen der dortigen Kleinlebewesen. Rehm entsprach dem Vorschlag von Ottmar Kuster auf etwa 25 bis 30 Ar fünf Rinder zu halten. Ob denn die Rinder wieder weg kämen, wenn sich nach zwei Jahren das Scharlenbachtal als Sumpf herausstellen würde, so die Frage von Ortsvorsteher Krieg. "Klar, das ist nur ein Versuch", so Rehm.

Krieg stellte abschließend klar, dass Grillstellen selbstverständlich ausgenommen werden und die Tiere auch so wenig wie möglich durch die Ortschaft getrieben werden sollen. In dem Sinne sei das Vorhaben kein Vertrag, sondern vielmehr ein Versuch, weshalb man von einer Abstimmung über das Vorhaben absah.