Ein Holzkreuz mit den Namen der getöteten Passagiere erinnert an den Fliegerangriff bei Gauselfingen vor 80 Jahren. Foto: Pfister

Zehn Menschen starben im Zug bei Gauselfingen / Holzkreuz erinnert an die Kriegsopfer

Burladingen-Gauselfingen - Zum 80. Mal jährt sich am morgigen Mittwoch der Jahrestag des Fliegerangriffs auf einen Zug der Hohenzollerischen Landesbahn bei Gauselfingen. Zehn Menschen starben bei dem Angriff am 10. September 1944. Ein Holzkreuz erinnert immer noch daran.

In der Endphase des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren legten in ganz Deutschland Luftangriffe der Alliierten große deutsche Städte in Schutt und Asche. Aber auch der Burladinger Ortsteil Gauselfingen blieb nicht verschont. Hier starben am 10. September 1944 zehn Menschen. Sie wurden allerdings nicht durch einen Bomben getötet, sondern durch den Angriff eines Jagdflugzeugs auf einen Zug der Hohenzollerischen Landesbahn.

Zweites Gedenkkreuz wurde am 10. September vor 40 Jahren eingeweiht

Die Passagiere des Zuges waren dem Unheil, das plötzlich aus dem Himmel über sie kam, hilflos ausgeliefert. Sie saßen in einem Personenzug auf der idyllischen Strecke der Hohenzollerischen Landesbahn zwischen Gauselfingen und Burladingen und rechneten nicht damit, dass sie als Zivilisten ins Visier eines Luftangriffs geraten könnten. Zehn Passagiere starben bei dem Angriff, zwölf wurden zum Teil schwer verletzt. Acht der Todesopfer stammten aus Gauselfingen, eines aus Burladingen und ein weiteres Opfer aus Konstanz.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stiftete die Familie Reichert aus Gauselfingen ein Holzkreuz an der Unglücksstelle, das Pfarrer Richard Biener 1949 einweihte. Vor vier Jahrzehnten wurde es erneuert und zum 40. Jahrestag dieses Angriffs zum Andenken an die Opfer vom damaligen Pfarrer Anton Weber eingeweiht. Gestiftet wurde es von der gleichen Familie, die bereits das erste Kreuz finanziert hatte. Es ist fünf Meter hoch und besteht aus Eichenholz. Zur Einweihung 1984 kamen trotz heftigen Regens viele Teilnehmer an die Unglücksstelle.

Das Schicksal der Menschen, die im friedlichen Hinterland von einer Sekunde auf die nächste aus dem Leben gerissen oder schwer verletzt wurden, rührt bis heute und erinnert daran, welch sinnlose Opfer jeder Krieg fordert.