Helmut Viesel hat auf der Gemarkung Melchingen 24 Feldkreuze als Kleindenkmäler katalogisiert und vermessen. Foto: Barth Foto: Schwarzwälder-Bote

Helmut Viesel hat in und um Melchingen 24 Kleindenkmäler katalogisiert / Auch Sühnekreuze dabei

Von Adelbert Barth

Burladingen-Melchingen. Helmut Viesel hat, unter anderem, 24 Feldkreuze auf der Gemarkung Melchingen als Kleindenkmäler katalogisiert und vermessen.

Der frische Wind pfeift um die Ohren, die Bäume erstrahlen im weiß des ersten Schnees. Auf einem Spaziergang am Waldrand entlang lassen sich Eiszapfen und Schneeblumen sammeln. Der Winter bietet sich für Schneewanderungen an, Zeit um dem Alltag zu entfliehen und zur Ruhe zu kommen und einen Nachmittag in der Natur zu verbringen.

Auf den Wegen rund um Melchingen kann man dabei viele neue und altbekannte Kleindenkmäler entdecken. Alle diese Kleinode wurden aufgestellt aus einem besonderen Anliegen: zum Schutz vor schlechtem Wetter, als Sühnekreuz oder um Gott zu Danken. An vielen Plätzen wurde eine Bank unter dem Kreuz angebracht, so dass die Vorrübergehenden auch unter dem Schutz Gottes zur Ruhe kommen und Andacht halten können. 16 Kreuze sind aus Holz und haben die Besonderheit, dass alle vier Meter hoch sind. Jedes Kreuz hat seine ganz eigene Geschichte, die nun auch von Helmut Viesel erforscht und niedergeschrieben wurde.

Das Kreuz am Stettener Weg zum Beispiel wurde vor 140 Jahren von Konrad Datz anlässlich seiner Hochzeit errichtet. Die Schnitzereien auf dem Kreuz zeigen die Leidenswerkzeuge von der Kreuzigung Jesu Christi. 1998 musst es ersetzt werden, erhielt aber die gleichen Schnitzereien, bearbeitet worden ist es von Wilhelm Maichle. Ein weiteres mit Schnitzereien verziertes Kreuz ist das Ziegelhüttenkreuz. Es wurde im Jahr 1900 von Adolf Maichles Großvater erstellt, 1962 von seinem Vater bearbeitet und 2002 von ihm selbst erneuert.

Wo die Holzkreuze als Andenken oder Gottes Dank im christlichen Glauben aufgestellt wurden haben Steinkreuze in Kombination von Altären oder als Sühnekreuze einen anderen Hintergrund.

Zum Steinkreuz am Köbele, oberhalb der Albvereinshütte hat Helmut Viesel bisher keine Daten finden können. Es ist mit reichen Verzierungen wunderschön aus Sandstein gemeißelt und einen Ausflug wert. Jedoch lassen sich leider Inschrift und Alter nicht mehr entziffern. Über Informationen zu diesem Kreuz würde sich Helmut Viesel freuen, damit auch dieses Kleinod in die Sammlung aufgenommen werden kann.