Die Akteure der Veranstaltung (von links): Askö-Geschäftsführer Theo Maier, Landtagskandidatin Nicole Hoffmeister-Kraut, Hans Helmut Schetter, der Landesverbandsvorsitzende Joachim Rudolf und der Sprecher der Sektion Reinhold Schlegel. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Diskussion: Wirtschaftsrat Deutschland tagt bei der Firma Askö in Burladingen

Von Rainer Eule

Die Landtagswahl steht vor der Tür. Wie viel soziale Marktwirtschaft steckt in den Parteiprogrammen? Was können die Unternehmer tun, um die Wirtschaftspolitik wieder in den Vordergrund zu rücken? Und was tut der Wirtschaftsrat?

Burladingen. Eine hochbrisante Thematik zu der die Sektionen Balingen/Sigmaringen und Reutlingen/Tübingen des Wirtschaftsrates zu einem Symposium in die Burladinger Firma Askö GmbH geladen hatten. Dazu kam als Referent der Vizepräsident des Wirtschaftsrates Hans Helmut Schetter, der das Thema "Der Südwesten vor der Wahl: Perspektiven für die mittelständische Wirtschaft" aus der täglichen Praxis anging. Rund 25 Vertreter mittelständischer Unternehmen, Banken und Anwaltskanzleien waren der Einladung gefolgt. Darunter auch Bürgermeister Harry Ebert und die CDU-Landtagskandidatin Nicole Hoffmeister-Kraut.

Theo Maier, Geschäftsführer der Askö GmbH, stellte eingangs sein Unternehmen vor, das international auf dem Gebiet qualitativ hochwertiger Schutzausrüstungen tätig ist. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Feuerwehrhandschuhen, Schnittschutz, Handschutz und Körperschutz, alles Produkte, um tödliche oder schwerwiegende Unfälle zu vorzubeugen. Askö exportiere in 36 Länder der Welt und sei somit eine Burladinger Firma, die weltweit tätig sei. Neue Entwicklungen der Firma gehen in die Richtung Schutzhandschuhe für Elektrik- und Fotovoltaik-Anlagen.

Reinhold Schlegel als Sprecher der Sektion Balingen/Sigmaringen des Wirtschaftsrates betonte in seiner Begrüßung die Neutralität des Verbandes, der nicht Politik machen könne, aber auf sie einwirken will. Hinsichtlich der anstehenden Wahl vermisse er eine Wahlkampfstimmung in der Region.

"Mittelständler sind das Herzstück der deutschen Wirtschaft"

Hans Helmut Schetter, langjähriges Vorstandsmitglied eines börsenorientierten Unternehmens, konnte in seinen Ausführungen genau so denken wie ein Mittelständler. Diese seien geschäftlich wie auch bürgerlich das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Er reflektierte die Wahlverdrossenheit im Land und die Risse in der Gesellschaft und endete mit der Frage: "Sind politische und unternehmerische Mandatsträger nur noch Getriebene von Umfragen und Kapital?" Danach ging es um die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, Frühverrentung sowie Facharbeitermangel. Auch aktuelle Problemfelder sparte Professor Schetter nicht aus. Die Energiewende sei bis heute ohne Konzept und eine Belastung für die Firmen. Die immer noch schwelende Griechenlandfrage und die Isolation der Bundeskanzlerin hinsichtlich der Flüchtlingsfrage – gerade letzteres sei bestimmendes Thema im Wahlkampf, das manchen den Blick auf die Realität verstelle. Das Volk wolle spüren, dass es aufwärts gehe und nicht Statistiken lesen. Die anschließende Diskussion war dann entsprechend emotional, von parteipolitischer Neutralität blieb da nicht mehr viel übrig. Trotzdem ein Zeichen, dass auch die Mittelständler im Wirtschaftsrat zum gleichen Thema unterschiedliche Meinungen haben können.