Auch die Frage, ob die Evakuierung der Grundschüler über die hohe steile Stahltreppe klappt, hat die Übung beantwortet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ringinger üben den Ernstfall rund um die Grundschule und testen neue Feuertreppe

Von Erika Rapthel-Kieser

Burladingen-Ringingen. "Das ging ratz fatz", kommentierte ein Ringinger, wie schnell die Kinder aus dem dritten Stock die neue steile Stahltreppe herunter eilten. An der Grundschule und am Kindergarten stand gestern eine Feuerübung im Stundenplan.

Alle hoffen, dass so ein Ernstfall nicht eintritt. Aber, sollte er kommen, "dann sind wir gut vorbereitet", kommentierte der Feuerwehr-Abteilungskommandant Michael Freudemann gestern den Ablauf der Übung.

Ringingens Ortsvorsteher Dieter Arnold hatte, nachdem die Brandschutzinvestitionen an der Grundschule abgeschlossen und abgenommen waren, angeregt, das alles auch mal durchzutesten. Von der hohen Stahltreppe, die allein schon 35 000 Euro gekostet hatte, über die neuen Rauchmelder, die der bekennende Kettenraucher Arnold per Glimmstengel aktivierte, den Rauchschutztüren bis hin zur Funkvernetzung zu den verschiedenen Handys der Verantwortlichen – alles wurde einem Test unterzogen.

Im Ernstfall muss alles schnell gehen

Und so waren außer den 61 Schülern und ihren insgesamt sechs Lehrern rund um Schulleiterin Anja Lauinger-Röhrich auch die Ersthelfer des DRK mit ihrer Einsatzleiterin Annemarie Arnold, Hans Jauch von der Polizei, die stellvertretende Hauptamtsleiterin Katja Reck und vom Bauamt Gerd Schäfer vor Ort.

Im Ernstfall, so erläuterten Arnold und Freudemann, sollten die Kinder in Minutenschnelle über verschiedene Fluchtwege die Schule verlassen und sich – noch bevor die Feuerwehr am Schulgebäude eintrifft – in der nahe gelegenen Turn- und Festhalle sammeln. Dort könnten die Eltern sie dann abholen. Denn in der Festhalle, so Arnold, gebe es eine Küche, Sanitär- und Duschräume und die Möglichkeit die Kinder mit Spielen zu beschäftigen. Vor allem sind sie da heraus aus der Gefahren- und Einsatzzone. Lehrer müssen dann feststellen, ob alle vollzählig sind, oder ob gar jemand zurück geblieben ist. Auch das wurde gestern durchgespielt.

"Das macht voll Spaß", kicherte der blonde Dreikäsehoch, den die atemschutzbewehrten Wehrleute in einem blauen Plastiksack als letzten aus der Schule trugen – Menschenrettung simulierend.

"Ich hab da schon ein Kribbeln im Bauch", gestand eine der Grundschülerinnen der DRK-Einsatzleiterin Annemarie Arnold mitten in der Großaktion. Aber der Einsatzleiterin war es wichtig, dass die Kinder Blaulicht, Einsatzfahrzeuge, Uniformen und Schutzanzüge und das Menschengedränge vor ihrer Schule auch mal im Original erleben. "Das ist ja alles auch gewöhnungsbedürftig", kommentierte sie. Nach piepsenden Rauchmeldern und blinkenden Blaulichtern gab es für Grundschüler und Kindergartenkinder in der Festhalle eine heiße Rote und ein Getränk.

Nach dem Unterricht ins Feuerwehrauto

Und es gab Jubel, als Freudemann bekannt geben ließ, dass beim Unterricht am Nachmittag auch alle mal ins Feuerwehrauto klettern und einen Feuerlöscher testen dürfen.