Ludwig Schülzle: der 79-jährige Burladinger Kinobetreiber erklärt seinen Gästen gerne die alten Vorführgeräte, die er aus Nostalgie aufgehoben hat. Foto: Rapthel-Kieser

Doris und Ludwig Schülzle wollen Drama noch bis Mittwoch im Programm lassen.

Burladingen - So viel Aufregung wie um den Film "Elser" hat es um einen Film in den Burladinger Alb-Lichtspielen noch nie gegeben. Und so viel Solidarität mit dem Kinobetreiber auch nicht.

Bis Mittwoch, 27. Mai, wird das historische Drama um den Hitler-Attentäter Georg Elser "Elser – er hätte die Welt verändert" noch im Kino von Doris und Ludwig Schülzle zu sehen sein. Dass nach den Nazi-Schmierereien so viele Menschen in sein Kino kamen, hat den 79-jährigen Betreiber gerührt. "Die erste Woche war sehr gut", kommentiert er die Aktionen.

Vereine, Gruppierungen, Parteien und auch der Schwarzwälder Bote hatten dazu aufgerufen, ein Zeichen gegen den Druck von rechts zu setzen, die Schülzles zu unterstützen und ins Kino zu gehen. Die Welle der Solidarität ebbt zwar langsam wieder ab, dennoch sind es immer noch viele, die den Film sehen wollen und ins Kino gehen, um die Schülzles zu unterstützen.

Es habe zwar erfolgreichere Filme als den über Georg Elser gegeben, räumt Schülzle ein, aber dass so viele Menschen geschlossen ins Kino kommen, hat er in seiner jahrzehntelangen Arbeit in den Alb-Lichtspielen noch nicht erlebt. Viele, die sich gar nicht bewusst waren, dass es in Burladingen noch so ein Kino mit Retro-Charme gibt, haben die Alb-Lichtspiele neu entdeckt und die Betreiber, die freundlich und mit viel Herzblut und jeder Menge Erinnerungen an die guten alten Zeiten ihr Kino offen halten. Schülzle hofft, die Besucher dann auch zu anderen cineastischen Anlässen mal wieder zu sehen.