Nach schlechtem Wetter wurden die Wanderer des Melchinger Albvereins mit strahlendem Sonnenschein belohnt. Foto: Albverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Melchinger Albverein wandert vom Pitztal ins Ötztal / Am dritten Tag mit Kaiserwetter belohnt

Von Hubert Pfister

Burladingen-Melchingen. Am Morgen ging es für den Melchinger Albverein los. Die Mitglieder fuhren mit dem Bus bis zum Talschluss ins Piztal, um von Mittelberg entlang der Pitze aufwärts zu wandern.

Schon nach kurzer Wegstrecke bot sich ein ergreifender Anblick. Ein gewaltiger Wasserfall kam in Sicht, an dem man im weiteren Verlauf der Tour aufsteigen musste. Der Weg wurde immer steiler und der Atem immer kürzer. Das Wetter machte mit, denn es war bedeckt und ziemlich kühl. Dann kamen auch schon die ersten Gletscher in Sicht und etwas später sah man das Ziel des ersten Tages – die Braunschweiger Hütte. Es dauerte immer noch eine Dreiviertelstunde, bis die Wanderer endlich ankamen. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast entschlossen sich fünf Wanderfreunde den Karleskopf bei der Hütte zu besteigen, der nach einer Stunde erreicht war. Das Wetter besserte sich und gab die Sicht auf das Tal frei, sodass der kurze Abstieg erfolgen konnte und ein gemütlicher Hüttenabend den ersten Tag abrundete.

In der Nacht regnete es heftig, die Folgen waren am Morgen Nebel und Nieselregen, was die Stimmung der Gruppe Richtung Nullpunkt drückte. Dennoch machte man sich an den Aufstieg zum Rettenbachjoch auf 2990 Meter Höhe. Im Anschluss daran begann der Abstieg entlang des Rettenbachferners zur Talstation des Skigebiets, wo sich die Gruppe teilte. Der größte Teil fuhr mit dem Bus hinab nach Sölden und weiter nach Vent. Vier Kameraden wollten weiter wandern und nahmen den Shuttlebus durch den Rosi-Mittermaier-Tunnel und von dort den Venter-Panorama-Weg.

Leider hielt sich der Nebel und gab erst kurz vor Vent die Sicht frei. Nach einer Nacht in der Martin-Busch-Hütte belohnte der dritte Tag die Wanderer mit Kaiserwetter. Gut gelaunt machte man sich auf den Weg zur Similaunhütte auf 3019 Meter Höhe, wobei zahlreiche Bäche überquert werden mussten. Nach einer Pause musste über einen Grat geklettert werden, danach ging es weiter zur Fundstelle von Ötzi, dem Mann aus dem Eis. Ein Teil der Gruppe ging von dort zurück zur Similaunhütte, ein anderer stieg direkt ins Tal ab und ein Bergfreund machte sich auf, die nahe gelegene Fineilspitze mit ihren 3514 Metern zu erklimmen.

Der vierte und letzte Tag begann wieder mit herrlichem Sonnenschein. Die Wanderer, die die große Tour über den Saykogel bestreiten wollten, frühstückten schon zeitig und gingen um sieben Uhr los. Einem gemäßigten Anstieg folgte ein steiler bis kurz unter den Gipfel auf 3300 Meter. Danach begann der lange Abstieg ins Niedertal.

Nach fünf Stunden erreichte man den Niederbach der vom Kreuzferner gespeist wird und tosend ins Tal stürzt. Dort folgte eine Rast ehe man dem Rofental folgend, den Vent erreichte, wo die anderen bereits auf die Gruppe warteten. Es folgte die Heimfahrt über den Fernpass nach Melchingen. Unterwegs ließ man die Tage noch einmal Revue passieren und alle waren sich einig, dass es vier unvergessliche Tage im Gebirge waren.