Platzeinweihung im Regen: Pfarrer Konrad Bueb weihte die neuen Salmendinger Ortsmitte rund um den St.-Nepomukbrunnen. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Salmendinger Ortsmitte eingeweiht / Glücksfall macht Erweiterung des Platzes erst möglich

Von Rainer Eule

Burladingen-Salmendingen. Die neue Salmendinger Ortsmitte rund um den St.-Nepomukbrunnen wurde gestern mit einem Fest eingeweiht. Künftig soll der behindertengerechte Platz ein Treffpunkt für Jung und Alt sein.

Der "Steinerne Brunnen" und die Figur des Sankt Nepomuk sind ein aus Salmendingen nicht wegzudenkendes Ensemble. Seit 260 Jahren, verzeichnet ab 1755, wird in diesem Brunnen Wasser gefasst und seit 1789 beschützt die Figur des Heiligen Nepomuk den Brunnen.

Früher traf man sich am Brunnen, um Rinder und Pferde zu tränken oder sich selbst mit Wasser zu versorgen. Doch die Zeiten für den Brunnen wurden schlechter, das Wasser kam aus der Leitung direkt ins Haus und der Heilige Nepomuk musste zusehen, wie er und sein Brunnenplatz verödeten.

Damit ist nun Schluss, am gestrigen Sonntag weihte Salmendingen die um den Brunnen herum gestaltete neue Ortsmitte ein und St. Nepomuk sorgte sogar für ein paar trockene Minuten während der Weihe. Der voran ging ein Festgottesdienst, umrahmt von den Kornbühlmusikanten unter Dirigent Martin Rein und dem Kirchenchor unter Josef Stopper.

Seine Predigt hatte Pfarrer Konrad Bueb über den Text zum "Gleichnis vom Weinstock" aus dem Johannesevangelium sehr einfühlsam zum Thema "Dorfplatz als Punkt der Kommunikation" gewählt. Bueb zog in fast heiter Art Vergleiche zwischen moderner Kommunikation und dem Glauben an Jesu.

Auch eine Katze interessierte sich dafür, strich dem Pfarrer um die Füße und trollte sich von dannen. Bueb schmunzelte kurz, fuhr in seiner Predigt fort und stellte später fest, dass auch Katzen Geschöpfe des Herrn sein und über den neuen Platz laufen dürfen. Mit einem gemeinsamen Lied endete der Gottesdienst und, da man St. Nepomuk doch nicht traute, wurde die Weihe des neuen Platzes vom Zelteingang aus vorgenommen.

Ortsvorsteher Erwin Straubinger begrüßte die Gäste und blickte auf die Entstehung des neuen Platzes zurück, die erst durch die Aufnahme in das ELR-Programm möglich wurde, fast 40 000 Euro Fördergelder waren daraus geflossen. Ein weiterer Glücksfall war der Erwerb und Abriss des Gebäudes Nepomukstraße 22, welcher die Erweiterung des Platzes erst möglich machte.

Heute stehe hier erstmals ein Festzelt, künftig solle der behindertengerecht gestaltete Platz Treffpunkt für Jung und Alt sowie für Salmendinger und Touristen sein.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz gab die Lorbeeren für die Beschaffung der ELR-Mittel an den Landtag weiter und nannte scherzhaft den Platz "den ersten Kreisverkehr" in Salmendingen. Rosi Steinberg als stellvertretende Bürgermeisterin überbrachte die Glückwünsche der Stadt. Seitens des Landratsamtes betonte der Erste Landesbeamte Matthias Frankenberg das Anliegen, die Struktur des ländlichen Raumes weiter zu entwickeln und diese zu stärken. Die Gestaltung des neuen Platzes lasse sowohl der Tradition als auch dem Fortschritt entsprechenden Raum.

Das Fest nahm anschließend seinen Lauf und für Speis und Trank sowie Unterhaltung war gesorgt.