Kunst mit der Säge: Die Skulpturen Moosherrs sind teilweise bis zu vier Meter hoch. Foto: Schwarzwälder-Bote

Skulpturen: Auch Landrat Pauli setzt sich für die "Wasserhüterinnen" von Theresia Moosherr ein

In Hausen i. K. werden bald eine oder zwei Holzskulpturen der Künstlerin Theresia K. Moosherr stehen. Nicht nur bei Ortsvorsteher Erwin Staiger und dem Ortschaftsrat, auch bei Landrat Günther-Martin Pauli stieß sie mit ihrem Projekt der Wasserhüterinnen auf positive Resonanz.

Burladingen-Hausen/Balingen. Mit ihren Holzskulpturen, die sie Wasserhüterinnen genannt hat und die sie aus ganzen Bäumen heraus sägt, will Moosherr auf die Bedeutung des Elementes Wassers als Quell des Lebens und Menschenrecht für alle hinweisen. Entlang der Schussen und nun auch am Neckar stehen schon viele ihrer Skulpturen, alle mit weiblichen Formen, alle mit vielsagenden Namen.

"Meine Wasserhüterinnen sind eine Verkörperung des Weiblichen als Bewahrung der Schöpfung. Sie sind Ausdruck unseres hoffentlich wachsenden Bewusstseins hinsichtlich unseres problematischen Umgangs mit unseren Lebensgrundlagen. Sie sind ein Symbol für ein Denken, dass auf Ganzheit setzt", sagt die Bad Schussenrieder Künstlerin.

Die Starzel als Zufluss des Neckars hat sie sich vor Kurzem als nächsten Ort für eine oder zwei ihrer Wasserhüterinnen ausgeguckt. Sie wollte an die Quelle, wie sie sagte (der Schwarzwälder Bote berichtete). Und da die Starzel in Hausen im Killertal entspringt, hält auch der Ortschaftsrat das für eine gute Idee. Denn auf der Gemeindemarkung von Hausen verläuft ja auch die Europäische Wasserscheide von Donau und Rhein. Der silberne Wellenpfahl im Ortswappen erinnert genau daran.

Sie folgt sie dem natürlichen Wuchs des Holzes, den Maserungen und den Hohlräumen

Auch deshalb würde eine Wasserhüterin gut nach Hausen passen, wie der Rathauschef der Teilgemeinde, Erwin Staiger, meint. Haushaltsmittel bei der Stadt hat der rührige Ortsvorsteher bereits beantragt. Die 3000 Euro sollen vor allem den Transport und das Aufstellen der großen Holzskulpturen finanzieren. Denn die Wasserhüterinnen von Moosherr sind zum Teil bis zu vier Meter groß, werden von der Künstlerin aus ganzen Holzstämmen heraus gesägt. Dabei folgt sie dem natürlichen Wuchs des Holzes, den Maserungen, Ausbuchtungen oder Hohlräumen auf die sie bei der Arbeit stößt.

Wie das fertige Werk einmal genau aussieht, weiß sie vorab nicht wirklich. Auch ihr Schaffensprozess ist ein natürlicher Fluss, entlang der Linie, die das Material und die Bedingungen die es vorgibt, zieht. Aufgestellt werden soll die Skulptur, die sie nun für Hausen fertigt, am Regenahäusle, gut sichtbar, direkt in der Ortsmitte und am Rathaus. Den Sockel, so hat es sich Staiger gedacht, könne der Bauhof-Bagger anlegen, wenn er wegen anderer Arbeiten ohnehin demnächst in Hausen ist.

Auch Gespräche mit Forstdirektor Hermann Schmidt habe es gegeben, der könne der Künstlerin möglicherweise nicht nur einen Holzstamm zur Verfügung stellen, sondern auch einen Platz im Ringinger Forst, auf dem sie arbeiten könne. Und schließlich hat die Architektin und Malerin Fotos und ein Buch über ihre Skulpturen zusammen mit Staiger bei einem Termin im Landratsamt auch Landrat Günther-Martin Pauli präsentiert.

Mit künstlerischen Mitteln die Menschen für das Thema Wasser sensibilisieren

Dem gefiel die Idee, und er setzte sich beim Verwaltungsrat der OEW (Oberschwäbische Elektrizitätswerke) für eine Förderung des Projektes ein, wie er auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte. Der Künstlerin wurde bereits die erste Summe aus einem Fördertopf der OEW ausgezahlt, eine zweite Tranche wird 2018 folgen.

Gerade im Killertal, das von Hochwassern so stark betroffen war, hält Pauli es für wichtig, auch "mit künstlerischen Mitteln die Menschen für das Thema Wasser zu sensibilisieren", wie er sagt. Und: "Wasser ist eine Lebensgrundlage und Ressource, und die Werke von Theresia Moosherr weisen darauf hin, dass man achtsam damit umgehen und die Umwelt schützen sollte", sagt der Chef des Landratsamtes. "Da viele gute Geister helfen, wird das sicher ein gutes Projekt", kommentiert Pauli die Unterstützung, die die Künstlerin mit ihrem Anliegen bisher in Burladingen und dem Zollernalbkreis erfahren hat.

Der Gemeinderat Burladingens wird in der beratenden Haushaltssitzung über den Antrag der Hausener Ortschaftsräte und die Genehmigung der Mittel für dieses Kunstprojekt endgültig entscheiden.