Aus Abwasser vorher, wird Frischwasser hinterher: Im Labor der Kläranlage prüfen Anton Bailer (links) und sein Nachfolger Heiko Engel die Parameter. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Abwassermeister Anton Bailer arbeitet Nachfolger ein

Von Erika Rapthel-Kieser. Burladingen. Der Chef der Burladinger Kläranlage, Anton Bailer, geht zum 31. August in Rente. Momentan arbeitet er seinen Nachfolger ein: den 38 Jahre alten Ringinger Heiko Engel.

Den "Klärwärter" gibt es nur noch im Volksmund. Beide sind hochqualifizierte Fachkräfte, die eine moderne technische Anlage steuern müssen. "Ich bin mit den Jahren mit der Anlage gewachsen, die immer größer und größer wurde", sagt Abwassermeister Anton Bailer. Die Kläranlagen wurden hochgerüstet für alles, was Menschen gedankenlos in die Toilette oder in den Gully kippen. Was am Ende der Leitung in der Kläranlage ankommt, muss herausgefiltert, abgefangen, getrennt und abgebaut werden. Dafür sind Bailer, Engel, die drei Kollegen und die unzähligen kleinen Mikrobakterien, genannt Denitrifikanten, im Dienst. Giftige Farbreste, ölhaltige Stoffe oder Hygieneartikel können zum Problem werden. Selbst ein Gebiss habe er im Abwasser schon gefunden, erzählt Bailer.

Was letztlich in die Fehla eingeleitet werden darf, muss pieksauberes Wasser sein. Kontrolliert wird das im Labor. "Das ist die zentrale Stelle in der Kläranlage, hier laufen die Zahlen und Parameter zusammen über die Schadstoffe vorher und die Wasserqualität am Schluss", sagt Heiko Engel.

Der 38-Jährige stammt aus dem Weserbergland, wurde Kfz-Mechaniker, ging für 15 Jahre zur Bundeswehr und ließ sich schließlich in der Albstädter Kläranlage zur Fachkraft für Abwassertechnik ausbilden. Seit zehn Jahren wohnt er in Ringingen. Demnächst besucht Engel den Lehrgang, dann ist auch er Abwassermeister.