In idyllischer Lage, nahe dem Waldrand und der Natur, wird das alte Schulgebäude zu einem Kindergarten umgebaut. Viel Freifläche und eine überdachte Wandelhalle bieten ideale Voraussetzungen für Spiel und Bewegung. Ob für Vereine die Möglichkeit besteht auch dort einzuziehen, muss sich wegen der eventuell verlustig gehenden Fördermittel noch zeigen. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Gauselfinger Ortschaftsrat tagt / Interesse besteht / Zweckgebundene Fördermittel könnten aber verloren gehen

Von Rainer Eule

Burladingen-Gauselfingen. Es kommt nicht oft vor, dass ein Bürger die Arbeit des Ortschaftsrates lobt, so aber geschehen in der Ortschaftsratsitzung am Montag. Da lobte ein Gauselfinger die Instandsetzung der Treppe zum Sonnenbühl, das sei eine "gelungene Aktion" gewesen.

Auf der Tagesordnung erschien der Sitzungsumfang überschaubar kurz. Trotzdem ging es dann doch länger, denn Ortsvorsteher Rudi Kanz nutzte den Tagesordnungspunkt Mitteilungen zu einem Zwischenbericht über das in diesem Jahr bereits Erreichte oder noch Anstehende. Der Umbau des Schulgebäudes sei momentan noch bei den Abbrucharbeiten, gehe ansonsten aber planmäßig voran.

Kindergarten-Gebäude soll plötzlich wieder 150 000 Euro kosten

Bei der Nachnutzung des alten Kindergartens, so Ortsvorsteher Rudi Kanz, sei es zu Irritationen gekommen. Ausgelöst wurden diese durch zwei unterschiedliche Wertgutachten mit erheblich abweichenden Ergebnissen. War nach dem ersten Gutachten das Gebäude "nichts mehr wert", kam der örtliche Gutachterausschuss auf einen Schätzpreis von 150 000 Euro. Für den Investor, der einen Dorfladen einrichten wollte, fern von jeglichem Interesse. Fragende Gesichter im Ortschaftsrat, denn der Nullwert war Grundlage für die Entscheidung, den Kindergarten in die alte Schule zu verlegen. Auch wurde die Frage aufgeworfen, ob es nicht wert wäre wieder einen Laden in den Ort zu bekommen, auch wenn dann am Preis etwas gemacht werden müsste.

Der Ortsvorsteher will dran bleiben, aber verschenken könne man nichts.

In Sachen DSL sei man dabei, Leerrohre zu verlegen, die Verkabelung sei kein technisches Problem sondern liege auf dem Schreibtisch der beauftragten Rechtsbeistände. Mit der gesetzlich vorgeschriebenen Umsetzung der Eigenkontrollverordnung will die Stadt durch die Befahrung der Ortskanäle in Gauselfingen und Ringingen beginnen. Da im Bereich der Straßenbeleuchtung noch Geld übrig sei, könnten noch sechs weitere Leuchten ausgetauscht werden. Die spannende Frage: Wohin damit und auf welchen Mast passen sie?

Andiskutiert wurde die mögliche Nutzung leer stehender Räume im alten Schulhaus. Dafür haben verschiedene Vereine Interesse angemeldet, die Ortschaftsverwaltung steht dem im Grundsatz positiv gegenüber. Die Sache hat jedoch, so Ortsvorsteher Rudi Kanz, einen entscheidenden Haken. Für den Bau und die spätere grundlegende Sanierung der Schule seien zweckgebundene Fördermittel geflossen, welche bei einer Fremdnutzung wieder zurückgefordert werden können. Aus diesem Grund musste bislang auch ein Vereinsantrag abgelehnt werden.

Als letzte Mitteilung, bevor sich eine nichtöffentliche Sitzung anschloss: die Bodenrichtwerte wurden von der Stadt neu festgesetzt und gelten als Richtwerte für den Handel mit Gemeindegrundstücken.