Diskussion: Dörte Conradi, Rosi Steinberg und Bonita Grupp auf dem Podium im Lindenhof

Wenn das Theater Lindenhof in Melchingen am Freitag, 9. Juni, um 20 Uhr zur Diskussionsveranstaltung unter dem Titel "Farbe bekennen gegen braun" zur Diskussionsveranstaltung lädt, werden drei meinungsstarke Burladinger Frontfrauen aus Politik und Wirtschaft mit auf dem Podium sitzen.

Burladingen-Melchingen. Die CDU-Gemeinderätin Dörte Conradi, die ehemalige Bürgermeisterstellvertreterin und Unternehmerin Rosi Steinberg von den Freien Wählern und Bonita Grupp, die bei Trigema für das E-Commerce zuständig ist, werden dabei sein. Frauen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, und doch haben sie eines gemeinsam: Sie wenden sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, sie wollen klar machen, dass die Mehrheit der Burladinger tolerant und offen ist und sich entschieden gegen Rechtspopulismus wendet. Zusammen mit der Journalistin und Moderatorin Susanne Stiefel von der Stuttgarter Wochenzeitung "Kontext", mit Lindenhof-Intendant Stefan Hallmayer und dem engagierten Melchinger Bürger und Fasnets-Aktivisten Gregor Götz werden sich die drei Burladinger Frontfrauen aus Politik und Wirtschaft zu Fragen äußern, die nicht nur die Burladinger, sondern auch viele Menschen bundesweit und in den USA derzeit umtreiben.

Es soll, so die Ankündigungen des Theaters Lindenhof, unter anderem darum gehen, ob Wahlergebnisse immer eine Mehrheit der Bevölkerung repräsentieren, ob Präsident Donald Trump tatsächlich für die Mehrheit der Menschen in den USA spricht, oder ob die teilweise flüchtlingsfeindlichen Äußerungen des Burladinger Bürgermeisters wirklich die Stadt und die Mehrheit seiner Einwohner repräsentieren.

Trigema bezieht Stellung gegen Rassismus

Bonita Grupp wird wohl eine andere Seite beleuchten. Denn sie und ihre Familie haben für die Firma Trigema frühzeitig klar gemacht, dass Rassismus auf ihrer Facebook-Seite nichts verloren hat. Als sie am Valentinstag im vergangenen Jahr ein verliebtes Pärchen mit unterschiedlicher Hautfarbe für die Produkte der Firma werben ließ, erntete sie einen Sturm von entrüsteten und fremdendfeindlichen Kommentaren. Meinungsstark bezog sie für Trigema und ihre Familie öffentlich Stellung, denn bei der Burladinger Vorzeigefirma arbeiten Menschen mit Wurzeln aus 28 Nationen, unter anderem auch 18 Flüchtlinge aus Pakistan oder Syrien. Trigema wollte klar machen: auch das ist Burladingen.

Dörte Conradi und Rosi Steinberg und mit ihr die deutliche Mehrheit des Gemeinderats bezogen in mehreren Stellungnahmen ebenfalls ganz offen Position gegen Fremdenfeindlichkeit. Sie ließen es deshalb sogar zum landesweit beachteten Bruch mit ihrem Verwaltungschef kommen, traten aussagekräftig von mehreren Ehrenämtern zurück.

Auch viele Vereine und Privatleute bezogen vor rund zwei Jahren ganz öffentlich Stellung für Vielfalt und Toleranz, als der Burladinger Kinobesitzer trotz Nazi-Schmierereien den Film "Elser" zeigte, in dem es um den von der Alb stammenden Widerständler gegen das Dritte Reich geht und so viele Menschen wie selten die Filmvorführung besuchten.

Die Veranstaltung im Melchinger Lindenhof erfährt bereits jetzt bundesweit Beachtung, denn unter dem Titel "Farbe bekennen gegen braun" wird sie in der Berliner Wochenzeitung "taz" im Rahmen der Reihe "tazmeinland" angekündigt.

Simone Haug, die beim Melchinger Theater Lindenhof für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, hat sich die "taz" und "Kontext" für diese Veranstaltung als Kooperationspartner mit ins Boot geholt um damit auch bundesweit "den anderen Burladingern", wie sie es nennt, eine Plattform zu sichern.