Eines der "Beweisfotos", die Uwe Dehner am Sonntag geschossen hat, zeigt Biker am Burladinger Skilift. Foto: Dehner

Uwe Dehner entdeckt "Downhiller" am Skilift. Bernd Reithmayer: "Es handelt sich um eine rein private Testfahrt."

Burladingen - Geärgert hat sich am vergangenen Sonntag der Burladinger Skilift-Anwohner Uwe Dehner, seines Zeichens Sprecher der Mountainbike-Gegner am Burladinger Skilift. Dehner entdeckte am Wochenende Erwachsene und Kinder, die auf Fahrrädern den Hang hinunterfuhren.

Seinem Ärger machte er am Montag in einer E-Mail Luft, die er an das Regierungspräsidium, das Forst-, Umwelt-, Ordnungs- und Bauamt sowie an die beiden Naturschutzorganisationen Nabu und Ignuk sowie die Redaktion des Schwarzwälder Boten schickte. Darin beschwert er sich, dass die Betreiber des Skilifts sich "ohne Genehmigung schon am Skilifthang gütlich tun und auch zahlreichen Personen das Vergnügen bereiten, der Natur, den Naturschutzverbänden, den Anwohnern und auch den Behörden ein Schnippchen zu schlagen". Angehängt hat Dehner verschiedene "Beweisfotos", die er am Sonntag am Skilift aufgenommen hat.

Mindestens zehn Radler seien den Skilifthang mit geländegängigen Fahrrädern hinunter gefahren, schreibt Dehner. "Ungeachtet jeglicher Absperrungen für Fußgänger und ohne Genehmigungen der Wiesenbesitzer oder behördlichen Genehmigungen überquerten sie die Wiesen." Ebenfalls hätten die Biker vor der Skilifthütte in der landwirtschaftlich genutzten Wiese geparkt, obwohl der Wiesenbesitzer das untersagt hätte.

Außerdem hätten die SkiliftBetreiber schon im oberen Hangbereich angefangen, "Rampen oder Hindernisse" zu bauen. "Womöglich mit Wissen des Burladinger Bürgermeisters Harry Ebert?" Ansonsten, schreibt Dehner, "wäre es wohl an der Zeit, dass die Behörden der Stadt Burladingen ausrichten, derartige Tätigkeiten der Betreiber [...] zu stoppen und deren Rückbau anzuordnen".

Dehner begründet seine Position in der E-Mail mit ökologischen Gesichtspunkten: "Da sich im Bereich des Skihangs Biotope befinden, sollte grundsätzlich jeglichen Nutzung im Sommer abgewiesen werden. Abgesehen davon, müssten den Betreibern als Auflage gegeben werden, dass die Hecken und Bäume, welche seit 25 Jahren wieder im Bereich des Skihanges gewachsen sind, wieder aufzuforsten, es waren biotopisch wichtige Teile."

Reithmayer sieht die Sache anders

Bernd Reithmayer vom Burladinger Skilift sieht die Sache anders. "Bei der Fahrt am Sonntag hat es sich um eine rein private Testfahrt auf unserem Grundstück gehandelt", sagt Reithmayer. Freunde und Bekannte der Skiliftbetreiber seien eingeladen worden, um mit den Rädern das Gelände zu erkunden.

"Es wird nun ein Bebauungsplan für eine Downhillstrecke eingereicht", sagt Reithmayer, "und damit die Strecken am Ende gut sind, müssen natürlich vorab auch Testfahrten gemacht werden".

Dadurch dass das vereinfachte naturschutzrechtliche Genehmigungsverfahren vom Landratsamt abgelehnt wurde, sind die Betreiber und die Stadt Burladingen gezwungen, einen Bebauungsplan einzuleiten. "Das kostet uns rund 15 000 Euro", erklärt Bernd Reithmayer. Dementsprechend werde der Bikepark dann auch größer als ursprünglich geplant, mit sechs Strecken, anstatt nur einer. "Denn dieser Aufwand muss sich natürlich auch lohnen", so Reithmayer, "wir betreiben den Skilift ja auch nicht nur zum Spaß, sondern wollen irgendwann auch Geld damit verdienen." Er finde es "schade, dass einem immer Steine in den Weg gelegt werden".