Die Aktion "Burladingen ist bunt" könnte nachträglich für Ärger sorgen. Foto: Privat

Anonymes Schreiben nach Luftballon-Aktion in Burladingen: In Wirklichkeit politische Aktion gegen AfD?

Burladingen - Muss Schulverbunds-Rektor Michael Linzner nun Ärger wegen der Luftballon-Aktion von Tipsy Peucker befürchten? In einem anonymen Schreiben wird gegen ihn eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht.

Das Schreiben lag am Dienstagnachmittag im Briefkasten des Schwarzwälder Boten. "Ich habe es noch nicht", erklärte kurz darauf Maximilian Groß, Stellvertretender Leiter des Staatlichen Schulamts in Albstadt, auf Nachfrage unserer Zeitung. Wie konkret mit einem solchen Schreiben verfahren werde, "das kommt natürlich auf den Einzelfall an", erklärte er. Auch anonyme Zuschriften würden ernst genommen. "Wir gehen jeder Beschwerde nach."

Von der Luftballon-Aktion unter dem Motto "Burladingen ist bunt" habe er zuvor noch nichts gehört, deshalb könne er auch nichts zu eventuellen Vorwürfen sagen.

Wie berichtet, fand am Mittwochvormittag, 28. Juni, in Burladingen eine Luftballon-Aktion statt, an der sich mehrere Schulen, Kindergärten, Theater Lindenhof und auch Privatpersonen beteiligten. "Burladingen ist bunt" stand auf den Luftballons. Mehr nicht. Damit sollte ein Zeichen gesetzt werden, dass die Stadt "fröhlich und weltoffen" ist, erklärte Organisatorin Tipsy Peucker. Sie betonte, dass die Aktion nicht gegen jemanden gerichtet sei, aber der Eindruck, dass sie auch als Zeichen gegen die AfD-Sympathien unter anderem von Bürgermeister Harry Ebert gerichtet war, drängte sich auf. Der anonyme Verfasser des Schreibens gibt an, "auch im Namen von zwölf weiteren Eltern" zu sprechen. "Letztlich ging es hier um eine politische Aktion, die gegen die AfD gerichtet war", ist er überzeugt und vermutet, die Organisatoren hätten "in der Burladinger Bevölkerung keine große Resonanz", gefunden. Deshalb habe man die Schulen eingebunden. Diese hätten die Aktion als Projekttage deklariert. Das sei ein "Missbrauch unserer Kinder für politische Zwecke".

Schulverbunds-Leiter Michael Linzner reagierte gestern auf Nachfrage unserer Zeitung verständnislos. Es sei kein Kind gezwungen worden, einen Ballon starten zu lassen, versicherte er. "Wer wollte, konnte sich einen nehmen, wer nicht wollte, musste nicht." Er finde es schade, dass die "positive Aktion für Burladingen" nun so ins Negative gezogen werde.

Interessant ist, dass Michael Linzner am Wochenende bei der Schulentlassfeier Kritik an Bürgermeister Harry Ebert geäußert hatte, da dieser kurzfristig abgesagt hatte.