Prinzessin Sina (links), Prinz Andre, der Narrenpräsident Roland Schanz und Ortsvorsteherin Waltraud Barth-Lafargue verhandeln die Machtverhältnisse im Melchinger Rathaus. Fotos: Barth Foto: Schwarzwälder-Bote

Schmotziger Doschdeg: Narren stürmen Melchinger Rathaus / Beim Kinderball wird das Kinderprinzenpaar gewählt

Der erste Höhepunkt der Klein-Berliner Fasnet ist am Schmotzigen Doschdeg: morgens machen sich die Narren auf den Weg, um zusammen mit den Rauchkatzen aus Stetten u. H. und den Spältlesguggern aus Hörschwag die Grundschule in Stetten zu befreien.

Burladingen-Melchingen. Eine kleine Abordnung machte sich in diesem Jahr auf den Weg nach Tübingen zum Regierungspräsidium, um ihre dort arbeitende Prinzessin Sina abzuholen.

Nachmittags stürmten die Narren mit vereinten Kräften (Elferrat, Luka, Hexen und Bären) das Melchinger Rathaus. Narrenpräsident Roland Schanz forderte Ortsvorsteherin Waltraud Barth-Lafargue lautstark und unmissverständlich auf, die Macht an die Narren abzugeben. Diese war gerne bereit, der Aufforderung nachzukommen. Bei den Zerwürfnissen, die gerade im Stadtrat herrschen, sei sie froh, dass ihr diese Bürde abgenommen werde und sich der Narrenpräsident damit herum ärgern dürfe.

Allerdings stellte Barth-Lafargue fest, dass sie als Zoodirektorin die besten und schönsten Affen (Ortschaftsrat) aus Klein-Berlin gut im Griff habe. "Seit fast dreißig Jahren", führte sie aus, "darf ich mich mit dir, Narrenpräsident Roland Schanz, herumärgern. Ich habe mit dem französischen Präsidenten Hollande gesprochen und verleihe dir, Rolande, den Orden der französischen Fremdenlegion." Dornafrieders Sepp und Lena stellen in einer Büttenrede launisch fest, das hier eigentlich die falschen Affen eingesperrt seien. Sie forderten, dass alle, die sich nicht am Dorfgeschehen beteiligen, an den Pranger gestellt werden. In geselliger Runde zu den Klängen der Luka wurde anschließend geschunkelt und gefeiert.

Fast parallel dazu fand im Theater Lindenhof ein Kinderball statt. Die kleinen Narren wurden vom Elferrat an verschiedenen Stationen abgeholt. In dem vollbesetzten Saal führten der Zauber Jupp und sein Hund Joschka Kunststücke vor und nahmen die Kinder mit ins Zauberland. Mit Spiel und Spaß unterhielten Leonie Mader und Leni Wesp die Kleinen, während Nicklas Schanz die Musik dazu auflegte. Der Höhepunkt des zauberhaften Nachmittag war die Wahl des Kinderprinzenpaares.