Burladingens Skilift-Betreiber ziehen nach ihrer ersten Saison eine durchweg positive Bilanz. Jetzt ist die Hütte dran – vor dem nächsten Schneefall wird das Haus am Burladinger Skilift komplett renoviert. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Burladingens Skilift-Betreiber ziehen nach ihrer ersten Saison eine durchweg positive Bilanz

Von Erika Rapthel-Kieser

Burladingen. "Es war ein tolles Gefühl dazustehen und zu sehen, dass der Lift nach 24 Jahren wieder in Betrieb ist", freut sich Karl-Heinz Reithmayer. Zusammen mit seinem Bruder Bernhard und dem Rest der engagierten Familie zieht er eine positive Bilanz unter die erste Saison am längsten Lift der Schwäbischen Alb.

Das Bild des verwaisten Lifts hatte er von seinem Arbeitsplatz im Glaserbetrieb im Kleineschle ständig vor Augen. "Da hat es mir oft leidgetan. Ich dachte, der längste Lift der schwäbischen Alb und da geht nichts, ist doch irgendwie total schade." Irgendwann beschlossen die Reithmayers, alle selber wintersportbegeistert, aktiv zu werden. Der 48-Jährige erinnert sich an die Blasen an den Füßen und die Schweißtropfen auf der Stirn, die die Bauphase am Skilift im vergangenen Jahr mit sich brachte. "Das war wie Arbeitslager", erzählt er rückblickend. Die Schräglage am Hang forderte ihren Tribut, die Arbeiten waren schwierig und kompliziert. Aber die ganze Familie hat mit angepackt. "Und auch die Stadt Burladingen, das muss man sagen, hat für unser Anliegen die Türe weit aufgemacht und uns voll unterstützt. Und dann hat es geschneit und wir waren gerade so startklar", erzählt Reithmayer.

Der Lift war zwar fertig und konnte in Betrieb genommen werden, aber damit hörte die Schufterei nicht auf. Vor allem an den Wochenenden herrschte am Hang Hochbetrieb, der gemanagt werden musste. Die Wintersportbegeisterten kamen aus den Räumen Stuttgart, Esslingen, Tübingen oder Böblingen und vor allem natürlich aus Burladingen. Die Fernseh- und Radiosender standen Spalier, denn dass nach einem Vierteljahrhundert der Rekord-Lift wieder läuft, war vielen einen Bericht wert. Und viele wollten die 1,5-Kilometer-Piste dann auch mal herunterwedeln. "Genaue Zahlen haben wir noch gar nicht – aber wir sind sehr zufrieden. Die Mordsarbeit hat sich gelohnt", sagt Karl-Heinz Reithmayer.

Sommerbetrieb ist noch unklar

Sein Bruder Bernhard, dessen Frau Heike und er machen aber schon Pläne für die nächste Saison. Jetzt ist die rund 120 Quadratmeter große Hütte am Lift dran. Die soll renoviert werden und ein völlig neues Gesicht bekommen verspricht Reithmayer. Vor allem die Toiletten müssen komplett neu gemacht werden. Ob und wie der Skilift auch im Sommer sinnvoll genutzt werden kann, steht noch nicht fest.