Der Ausbau der Walzmühle (Bild oben) zu einem Museum, die Sanierung der Marienkapelle in Ringingen (links) und der Burgruine Holstein bei Stetten (rechts) – drei Projekte, die die Stadt nicht so schnell aufgeben möchte. Archiv-Fotos: Pfister (1) /Eule (2) Foto: Schwarzwälder-Bote

Die eingereichten Tourismus-Projekte sollen trotz Absage von Leader-Fördermitteln verwirklicht werden

Von Melanie Pieske

Burladingen. Die Aufnahme ins europäische Leader-Programm hat Burladingen zwar nicht geschafft – die Projekte, die den Tourismus ankurbeln sollen, will die Stadt aber dennoch verwirklichen. Zumindest teilweise, das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Michael Schäfer, Hauptamtsleiter und Tourismusbeauftragter der Stadt, atmete schwerfällig, als er die Ablehnung des europäischen Förderprogramms Leader zur Sprache brachte. "Das wir nun nicht an Fördermittel für unsere Projekte kommen, das ist sehr bedauerlich", sagte er in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Es ist eine bittere Pille, die die Stadt schlucken muss und die dem Hauptamtsleiter sichtlich auf den Magen schlägt. "Unserer sieben Projekte waren bestens vorbereitet, ich kann das nicht wirklich nachvollziehen", klagte Schäfer. "Das wäre ein Tourismus-Konzept für die nächsten fünf Jahre gewesen", ärgerte er sich über das Stuttgarter Votum.

Die Sprecherin der CDU, Dörte Conradi, schlug in die gleiche Kerbe: "Wir waren schon überrascht, dass es nicht geklappt hat, das ärgert mich".

Die Hoffnung, mit den geplanten Projekten den touristischen Durchbruch zu schaffen, die wollen die Räte aber nicht aufgeben. "Wir wollen unser Konzept nicht in die Schublade stecken und auf bessere Zeiten warten – die kommen sowieso nicht", lautete die Kampfansage des Hauptamtsleiters. Die Projekte sollen umgesetzt werden, wenn auch nicht alle gleichzeitig, und natürlich müsse man an vielen Stellen abspecken, sagte Schäfer.

Dörte Conradi betonte, dass sich das Gremium die Projekte im Detail noch einmal ansehen müsse, um dann zu beschließen, wie die Pläne weiter umgesetzt werden können. Am Ratstisch herrschte Einigkeit, das Thema in der nächsten Gemeinderatssitzung anzupacken und nach Lösungen zu suchen. "Vielleicht kommen wir ja in den Genuss von anderen Fördermitteln", hoffte Schäfer.

Sieben Projekte hatte Burladingen unter dem Titel "Begegnung mit der Alb" angemeldet. Unter den zwei privaten Projekten ist der Ausbau der Walzmühle zu einem Museum inklusive Gastronomie. Zwei Millionen Euro soll dieser Umbau kosten, bei dem die Stadt Infrastruktur beisteuern und das Standesamt Trauungen anbieten möchte. Ein weiteres privates Unterfangen ist die Modernisierung und der Ausbau des Lindenhof-Theaters in Melchingen, für das die Lindenhof-Stiftung 2,3 Millionen Euro veranschlagt hat. Ab 2017 soll es hier losgehen.

Unter den fünf kommunalen Projekten ist die Verlängerung der Themenwanderung "Rund ums Lauchertwasser bis zur Lauchertquelle in Melchingen und die Beschilderung der Premium-und Rundwanderwege.

Außerdem möchte die Stadt mehrere Parkplätze im Stadtgebiet mit Infotafeln, Fahrradstellplätzen und mit Stromtankstellen für E-Bikes ausstatten. Neben diesem "Park & Cycle" soll die Burgruine Holstein bei Stetten und die Marienkapelle in Ringingen saniert werden.