Vorschlag zu Ärztehaus: Dörte Conradi überrascht den Gemeinderat / Bürgerversammlung

Von Erika Rapthel-Kieser

Burladingen. Werden die wahlberechtigten Burladinger im kommenden Jahr nicht nur über ihren neuen Bürgermeister, sondern an der Wahlurne auch gleich über den Bau des Ärztehauses entscheiden? Wenn es nach dem Willen der CDU geht, dann ja.

Fraktionssprecherin Dörte Conradi wartete in der jüngsten Gemeinderatssitzung jedenfalls mit einem überraschenden Vorschlag auf: Die Verwaltung möge die Möglichkeiten prüfen, zum Ärztehaus einen Bürgerentscheid durchzuführen.

Das toppte den Vorschlag von Bürgermeister Harry Ebert und seiner Verwaltung. Die wollen für Freitag, 31. Oktober, ab 19 Uhr, in den Bauhofsaal zur Bürgerversammlung laden. Burladinger sollen dabei über die "Ärztliche Versorgungssituation auf dem Land – Projekt Ärztehaus in Burladingen" informiert werden. Den Termin sichere man sich "vorsorglich", wie Ebert betonte. Denn derzeit prüfen die Burladinger Schatzmeister und verschiedene Fachingenieure, ob die Angebote in Höhe von 4,1 Millionen, die zum Bau des Ärztehauses vorliegen, überhaupt im Kostenrahmen bleiben und ob sie plausibel und vollständig sind. Das Gesundheitszentrum wolle man "nicht um jeden Preis" realisieren. Es müsse auch an den finanziellen Möglichkeiten der Stadt ausgerichtet sein.

Freie-Wähler-Sprecher Alexander Schülzle meinte, statt eines Bürgerentscheids könne man auch eine Bürgerbefragung gleich im Bauhofsaal in Erwägung ziehen. In der Versammlung könne man ein Votum abfragen "ohne den Riesenaufwand", den ein Bürgerentscheid mit sich bringe. Vor allem sei das schneller zu realisieren. Conradi wollte sich auf derlei Bürgerbeteiligung "light" aber nicht einlassen. Im Bauhofsaal würden vielleicht 300 Bürger zugegen sein, Burladingen habe aber etwa 10 000 Wahlberechtigte. Bei der Bürgerversammlung am 31. Oktober will die CDU auch den Aichwalder Bürgermeister Nicolas Fink dabei haben. Der hatte in einer Sitzung des Gemeinderates vor der Sommerpause darüber referiert, wie sein kleines Städtchen ein Ärztehaus finanziert, realisiert und dann die Praxen an den Mann gebracht hat.

Schülzle betonte, wie wichtig es sei, mit gesicherten, belastbaren Zahlen zu operieren, um zu wissen "ab welcher Belegung das Ganze für uns eine Nullnummer ist", wie er es ausdrückte.