Bald raus aus dem "Tal der Ahnungslosen": Die Gauselfinger nutzten die Expertenrunde vor Ort um zahlreiche Fragen zu stellen. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Internet: Vertreter des Landratsamtes machen den wartenden Gauselfingern Hoffnung

Burladingen-Gauselfingen  (eri). Die Gauselfinger sehen endlich Licht am Ende des Tunnels. In Sachen Anbindung an die DSL-Leitungen für schnelles Internet, funktionierende Telefonleitungen und Verkabelung machten die Vertreter des Landratsamtes den Gauselfingern in der jüngsten Ortschaftsratssitzung Mut. Im schlechtesten Fall ist bis zum Sommer 2018 alles gelaufen.

Dann sollen, so versprachen Karl Wolf und Andrea Gobbo vom Landratsamt, die Gauselfinger Haushalte endlich raus sein aus dem vielbeschworenen "Tal der Ahnungslosen" und – so wie die anderen Burladinger Ortsteile – angeschlossen sein an 50/MB-Leitungen. Das ist seit Jahren ein Dauerthema in Gauselfingen, das Interesse der Bürger war dementsprechend groß. Die Ortschaftsratsitzung war deswegen vom Sitzungs- in den Bürgersaal verlegt worden, und auch der reichte kaum für die vielen interessierten Fragesteller aus.

Zuerst erklärten die Fachleute die technische Seite der Angelegenheit. Wie sehen die Kabel aus, was bedeutet FTTB (Fiber to the building) und wie funktioniert die Glasfaser. Danach berichteten sie vom Zusammenschluss der sieben Nachbarlandkreise im Netzwerk Komm.Pakt.Net, die gemeinsam mit vielen Zuschüssen vom Land die Leitungen ausbauen und dann in einer Ausschreibung europaweit einen Betreiber suchen wollen.

Ausschreibung wird schon bald veröffentlicht

Die Ausschreibung soll, so Wolf und Gobbo, am 2. Dezember, also in der nächsten Woche, veröffentlicht werden und dann sechs Monate laufen. Im Frühjahr oder Frühsommer 2017 könne man dann vergeben und der künftige Betreiber habe danach ein Jahr Zeit, die Gemeinden anzuschließen.

In Gauselfingen, so Melanie Mayer, Sachbearbeiterin beim Bauamt der Stadt Burladingen, gebe es sieben Verteilerkästen und bis zum kommenden Frühjahr seien auch die restlichen wenigen Leerrohre zwischen den Straßen mit Kabeln bestückt. Die Leerrohre von Hermannsdorf herunter nach Gauselfingen existieren bereits. Derzeit wird die Leitung von Gauselfingen nach Burladingen verlegt. Dies, so Wolf, weil vorgesehen ist, jede Ortschaft von zwei Seiten anzuschließen, um auch für den Notfall gerüstet zu sein.

Wenn es die 50/MB gibt, könnten nach und nach die Leitungen mit Glasfaser bestückt werden und das sei, wenn es um die Geschwindigkeit geht, nach oben offen. Der Ausbau würde aber einige Jahre in Anspruch nehmen, nicht nur in Burladingen. Keine Gemeinde des Zollernalbkreises könne das auf einmal stemmen. Bei jeder Tiefbaumaßnahme, die künftig gemacht werde, so Melanie Mayer, werde das aber gleich mit erledigt.

Die Anwesenden machten reichlich Gebrauch von der Möglichkeit Fragen zu stellen und sich aus erster Hand zu informieren. "Endlich geht mal was", freute sich einer und bescheinigte, dass aus Sicht der Bürger der Prozess seit einigen Monaten Fahrt aufgenommen habe. Künftig, so wünschte es sich eine Anwesende, wäre es gut, wenn man über den Fortgang und den jeweiligen Stand auch informiert würde. Da landete Karl Wolf einen unfreiwilligen Lacher: "Das steht alles auf unserer Internetseite – wenn man dann Internet hat."