Der Stettener Ortschaftsrat hat in seiner jüngsten Sitzung über die Bestuhlung der Stadthalle debattiert. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder-Bote

Festhalle ist Thema in der Sitzung des Ortschaftsrats Stetten / Erschließung des Baugebiets "Eschle IV" verzögert sich weiter

Von Rainern Eule

Burladingen-Stetten. Auf der Tagesordnung des Ortschaftrats Stetten stand eigentlich nichts Außergewöhnliches. Doch als es bei "Verschiedenes" um das schleppende Bebauungsplanverfahren "Eschle IV" und um die Bestuhlung der Festhalle ging, wurde es lebendig.

In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats Stetten hat es bei zwei Thema rege Diskussionen gegeben. Das Stadtbauamt kassierte heftige Kritik an der – aus der Sicht des Ortschaftsrats – schleppenden Abwicklung des Bebauungsplanverfahrens "Eschle IV". Außerdem erregte die geplante Bestuhlung der kürzlich renovierten Festhalle die Gemüter. Das Thema "Bestuhlungsplan Turn- und Festhalle" brachte die Fakten eines alten genehmigten Bestuhlungsplanes aus dem Jahr 1997 für 312 Personen auf dem Tisch.

Ortsvorsteher Johannes Locher hatte im Archiv jede Menge älterer Pläne gefunden, aber keiner hatte den Stempel der Baurechtsbehörde. Der Rat war sich deshalb einig, dass also aus Gründen der Rechtssicherheit ein neuer Bestuhlungsplan erstellt werden müsse.

Die Wünsche zielten dabei in Richtung 400 Besucher, die gemäß der Fläche der Halle nach der Versammlungsstättenverordnung zulässig seien. Ob diese Pläne letztlich genehmigt werden, bleibe abzuwarten. Als seitens des Ortsvorstehers zu diesem Punkt noch die Anschaffung einer neuen Bestuhlung für die Halle ins Spiel gebracht wurde, entspann sich eine rege Diskussion.

Die Beschaffung über einen Biervertrag war dagegen unstrittig, nur auf welcher Grundlage die Leistungen ausgeschrieben werden sollen, daran schieden sich die Geister. Legt man eine bestimmte Biermenge bei festgelegter Laufzeit zugrunde oder schreibt man die Stellung einer bestimmten Bestuhlung fest? Dazu müsse sich der Ortschaftsrat aber erst auf ein bestimmtes Stuhlmodell einigen.

Egal wie, so Ortsvorsteher Johannes Locher, es müssen vergleichbare Angebote vorliegen, ein Nachverhandeln sei aus seiner Sicht nicht möglich und es muss trotz Blick auf die Rendite sichergestellt sein, dass die Vereine am Bierpreis auch noch etwas verdienen. Ein Beschluss wurde vertagt. Erst will man Musterstühle ansehen und dann eine Entscheidung treffen.

Damit noch nicht genug zum Thema Festhalle. Der Musikverein Stetten-Hörschwag hatte einen Antrag für ein Konzert mit einer bekannten Stimmungskapelle nachgeschoben. Sie möchten die Halle mit Biergarnituren bestücken, ein Wunsch, dem ein früher gefasster Grundsatzbeschluss des Ortschaftsrats entgegensteht. Es folgte eine sehr emotionale Diskussion: Muss man den früheren Beschluss nur wegen der vertraglichen Vorgaben der Kapelle ändern, oder geht der Schutz des neuen Hallenbodens vor? Letztlich wurde der Antrag abgelehnt.

Für Verärgerung bei den Ortschaftsräten sorgte der schleppende Fortgang der Erschließung des Baugebietes "Eschle IV", für die man als Schuldigen das Stadtbauamt ausgemacht hatte. Verfahrensschritte wie der Umweltbericht, die von Anfang an bekannt waren, würden erst im Nachhinein erledigt, was 2013 schon finanziert war, werde jetzt vielleicht erst im Frühjahr 2015 ausgeschrieben. Ein Verfahren, über das die Räte nur den Kopf schüttelten.