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Ortschaftsräte zurren ihre Prioritätenliste für den nächsten Haushalt fest

Die jüngste Sitzung der Salmendinger Ortschaftsräte begann mit einem Rundgang durchs Dorf. Dabei schauten sich die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker rund um Ortsvorsteher Erwin Straubinger nicht nur jene Stellen an, an denen im nächsten Jahr kräftig investiert werden soll.

Burladingen-Salmendingen. Haushaltsplanungen, das ist eben auch immer die Kunst des Weglassens und fest zu legen, welche der notwendigen Maßnahmen sich noch etwas schieben lassen. Die Bauplätze im Ortskern sind es jedenfalls nicht. Die, da waren sich die Räte einig, stehen auf dem ersten Platz der Prioritätenliste. Denn viele junge Salmendinger wollen in ihrem Ort bleiben, im Neubaugebiet gibt es nur noch zwei Plätze von denen einer bereits reserviert ist und mitten im Ort schlummert ein rund 4000 Quadratmeter großes Grundstück das, je nach Erschließungsplan, für fünf bis sechs neue Bauplätze taugen könnte.

Es geht um das ehemalige landwirtschaftliche Gebäude in der Kornbühlstraße 49 (wir berichteten) dessen Abbruch der Burladinger Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen beschließen wird.

Aufgekauft hat die Stadt das Haus samt den dahinter liegenden Wiesen, die bis an die Baumgartenstraße reichen, schon 2014. Wenn alles wie geplant läuft, so unterbreitete Erwin Straubinger seinen Räten während des Rundgangs den Zeitplan, könnte das alte Gebäude noch im Oktober abgerissen und über den Winter der endgültige Erschließungsplan erstellt werden. Die Ausgaben für die Erschließung stehen für 2018 also ganz oben auf der Liste. Zwei Anfragen von jungen Salmendinger Familien habe er bereits für diese Grundstücke, freute sich Straubinger.

Die Rodung eines Teils der Fläche zwischen Hochbehälter und Skilift am Nordhang des Ghaibergs setzten die Salmendinger auf Platz zwei. Der Forst hatte Alarm geschlagen. Wenn hier nichts getan wird, ist es bald ein Wald und das wollen die Salmendinger nicht.

Auf Platz drei folgt die Sanierung des Fußwegs zwischen der Ortsdurchfahrt und der Baumgartenstraße, danach die der Gemeinschaftsschuppen, die ein neues Dach, neue Giebel, Dachrinnen und Fallrohre brauchen. Dass die Reparatur so mancher Straße, in der der Asphalt bröckelt und die Wege Löcher aufweisen, wie zum Beispiel die Gassen "In der Färbe" oder "Im Spittel" bald in Angriff genommen werden, ist den Räten ebenfalls wichtig. Auch die Anschaffung neuer Spielgeräte für die Spielplätze setzten sie auf die Liste.

Was das Abwassersystem und die Randbefestigungen am Gehweg der Monkstraße hin zum Spielplatz angeht, will man die Ergebnisse der Kanaluntersuchung abwarten. Da der Spielplatz nach Starkregen schon mal unter Wasser stand, weil es einen Kanaldeckel regelrecht hochhob, halten es die Ortschaftsräte für sinnvoll, erst die Rohrleitungen zu prüfen, den Untergrund anzugehen und dann die Arbeiten auf der Oberfläche in Angriff zu nehmen; ähnlich auch bei der Erneuerung der Beleuchtung in der Kornbühlstraße vom Ortseingang aus Richtung Ringingen bis zum Feuerwehrhaus, wo LED-Leuchten angebracht werden sollten. Da der Landkreis die Fahrbahn der Ortsdurchfahrt erneuern und dies wohl im Jahr 2018 oder 2019 machen will, wollen die Ortschaftsräte das eine mit dem anderen koordinieren.

Auch am Dorfplatz neben dem Nepomukbrunnen soll noch einmal gearbeitet werden. Hier werden jeweils der Weihnachtsbaum und der Maibaum aufgestellt. Der zu grobe Schotter wird, so stellte es Straubinger in Aussicht, durch feineren ersetzt damit der Platz besser begehbar ist.

"Innenentwicklung vor Außenentwicklung". In einem Land mit der Bevölkerungsdichte der Bundesrepublik wird das in den kommenden Jahren immer wichtiger werden, denn Landschaft ist ein endliches Gut. Das Projekt Kornbühlstraße 49, bei dem mitten im Ort fünf oder sechs neue Bauplätze entstehen können, ist nach der Nähberghalde im Burladinger Stadtkern ein weiteres respektables Vorhaben, mit dem die Stadt beweist, dass sie es ernst nimmt mit dem Slogan, und mit gutem Beispiel voran geht. Ortskerne und das in ihnen schlummernde Potenzial werden eine Kernaufgabe der Stadtplanung bleiben. Auch, weil es in fast allen Ortsteilen einige alte, leer stehende, verfallende Häuser gibt. Wünschenswert wäre, dass sich die Besitzer da ein Beispiel an der Kommune nehmen. Und sich, wenn schon nicht zum Renovieren, dann doch wenigstens zum Verkauf aufraffen. Damit ihr Dorf noch schöner wird.