Noch alles ruhig auf dem Gelände des künftigen Ärztehauses. Aber bei der Stadtverwaltung und der BeneVit steht man Gewehr bei Fuß für den ersten Spatenstich. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtentwicklung: Termin für Spatenstich lässt immer noch auf sich warten / Arbeiten bereits ausgeschrieben

Burladingen. Hinter dem Burladinger Rathaus liegt das Baugelände für das geplante Gesundheitszentrum noch im Winterschlaf. Die Absperrbänder flattern im Wind, an drei Seiten stehen Bauzäune, und manche nutzen das Gelände als Parkplatz. In der Stadtverwaltung und beim Investor BeneVit wartet man auf grünes Licht aus dem Landratsamt.

Fünf Jahre lang haben die Stadtväter geplant, Häuser aufgekauft, sich beraten lassen, diskutiert, und nach Investoren gesucht. Erst mit dem Einstieg der BeneVit des Ringingers Kaspar Pfister zeichnete sich dann eine Lösung ab, mit der auch die Mehrheit des Gemeinderates einverstanden war.

Vor der Sommerpause war es dann soweit: Am 15. Juni versammelte sich die Fraktionsspitzen, die stellvertretenden Bürgermeister und die Verwaltungsspitze im Rathaus, als BeneVit-Chef Kaspar Pfister im Büro von Bürgermeister Harry Ebert den Bauantrag für das Ärztehaus am Rathausplatz unterschrieb. Damit war der Spatenstich in greifbare Nähe gerückt.

Das Bauamt war dann die erste Behörde, die den Antrag bearbeitete, danach ging das Mega-Projekt auf die Schreibtische der zuständigen Behörden im Landratsamt. "Wenn es schnell geht, dann kann der Spatenstich vielleicht schon Ende August, Anfang September erfolgen", hatte der Rathauschef bei der Zusammenkunft im Juli noch gehofft. Daraus ist nichts geworden. Vor allem die Urlaubszeit und die Handwerkerferien haben allzu optimistischen Erwartungen wohl dann doch einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Verfahren läuft noch

Mitte September hieß es auf Anfrage unserer Zeitung von Seiten des Landratsamtes noch, das Baugesuch sei zwar eingegangen, das Anhörungsverfahren aber noch nicht abgeschlossen. Es lagen noch nicht alle Stellungnahmen vor. Ein Termin für den ersten Spatenstich steht noch immer nicht fest. Dabei steht man bei der BeneVit und auch im Rathaus Gewehr bei Fuß. Die BeneVit hat den Bau bereits ausgeschrieben, vergeben wurden die Arbeiten allerdings noch nicht.

Rund fünf Millionen wird das Projekt wohl kosten, 2730 Quadratmeter Nutzfläche umfassen, Arzt- und Logopädiepraxen, Apotheke, Kinderbetreuung, Tagespflege für rund 20 Senioren und elf barrierefreie Wohnungen hat Architekt Norbert Saur aus Mössingen eingeplant. Für die Wohnungen gibt es schon Interessenten, sie könnten aber auch, sollten sich weitere Ärzte niederlassen, mit kleinen Veränderungen zu Praxen werden.

"Wir haben das flexibel geplant", betont Kaspar Pfister immer wieder. Der Bauherr rechnet mit einer Konstruktionszeit von rund 14 Monaten, viel hängt davon ab, wie hart der Winter wird, wie viel und wie oft Schnee fällt. Den Rathausplatz vor dem Gesundheitszentrum wird die Stadt Burladingen ausbauen. Er soll Aufenthaltsqualität haben und, so Ebert, zum Verweilen einladen.

Der Burladinger Bürgermeister hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich von dem Gesundheitszentrum eine positiven Effekt für die Stadtentwicklung in der Kernstadt erhofft, die sich als Durchfahrstadt mit vielen Problemen des Leerstandes und abwandernden Gewerbebetrieben herumschlägt. Stadtentwicklung, das hat Ebert immer betont, müsse von innen nach außen erfolgen. Mit dem Gesundheitszentrum, das als Magnet für viele Burladinger und Bürger angrenzender Gemeinden fungieren soll, wäre ein erster Schritt gemacht.