Felix Babisch ist einer von etwa 30 Burladinger Realschülern, die in der vergangenen Woche die Arbeitswelt erkundet haben. Er arbeitete im Kindergarten St. Nicolaus. Foto: Knebel Foto: Schwarzwälder-Bote

Burladinger Realschüler absolvieren Praktika / Auch Kindergarten auf dem Programm

Von Noah Knebel

Burladingen. Felix Babisch ist 15 Jahre, und in der vergangenen Woche war er Betreuer im Kindergarten St. Nicolaus. Die Stelle hat er sich als Praktikumsplatz im Rahmen des "BORS"-Praktikums ausgesucht, das derzeit Burladinger Realschul-Neuntklässler absolvieren.

Bis Freitag war er im Einsatz. Seine Jahrgangsstufenkollegen haben ihre Praktika in ganz unterschiedlichen Betrieben aus der Region gemacht. Einer schaute einem Fachinformatiker bei Ridi in Jungingen über die Schulter, ein anderer Facharbeitern bei der Firma Diebold, wiederum andere versuchten sich als Goldschmied, als Elektroniker oder als Journalist.

Das Ziel des Praktikums ist es, den jungen Leuten einen Einblick in die Arbeitswelt zu geben und ihnen bei der Auswahl eines Berufswunschs zu helfen. Felix hat sich den Kindergarten als Praktikumsplatz ausgesucht, und er war überrascht, wie anstrengend diese Arbeit ist. Er war täglich von 7.30 bis 16 Uhr im Einsatz. Dazwischen gab es eine Stunde Pause. Die brauchte er auch dringend, denn häufig räumte er die Spielsachen wieder auf, mit denen die Kinder gespielt haben. Noch anstrengender: Er musste sich die ganze Zeit neue Ideen ausdenken, was er mit den Kindern machen könnte, und dann brauchte er auch viel Geduld, wenn etwas nicht klappte wie geplant.

Beruf macht zwar Spaß, aber Erzieher verdienen leider wenig

Ihm machte die Anstrengung aber nicht viel aus. Das Praktikum gefiel ihm, weil er einfach gern mit Kindern arbeitet und spielt. Trotzdem denkt er mittlerweile, dass dieser Beruf für ihn nicht in Frage kommt. Denn er hat erfahren, dass die Einkommensmöglichkeiten von Erziehern eher schlecht sind. Die Erfahrung im Kindergarten aber will er trotzdem oder gerade deshalb nicht missen. "Es war auf jeden Fall eine schöne Zeit im Kindergarten", erklärte der 15-Jährige.

Dass sie in dieser Woche wichtige Erfahrungen gemacht haben, werden wohl auch die anderen Burladinger Praktikanten bestätigen. Alle fertigen nun einen Ordner an, in dem sie detailliert über ihr Praktikum berichten. Der Ordner wird vom Fachlehrer bewertet. Und im Unterricht werden die Erfahrungen ausgetauscht. Schließlich kann man ja auch aus dem etwas lernen, was die anderen in ihren Praktika gemacht haben.