Die Marienkapelle kann wunderschöne Malereien vorweisen und gilt daher als kunsthistorisch wertvoll. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Glücksfall: Für die Sanierung gibt es 14 300 Euro aus den Erlösen der Toto-Lotto-GmbH des Landes

An diesem Wochenende Lotto gespielt? Manche müssen gar keinen Tippschein ausfüllen, um ein großes Los zu ziehen. So wie die Ringinger. Der jüngste Zuschuss zur Sanierung ihrer Marienkapelle stammt aus den Erlösen der Staatlichen Toto-Lotto-GmbH des Landes.

Burladingen-Ringingen. Einen Geldsegen in Höhe von 14 300 Euro gibt es für die Marienkapelle. Das teilt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in einer Pressemitteilung mit. Das Ministerium ist auch oberste Denkmalschutzbehörde des Landes und damit für die Verteilung der Mittel in der Denkmalpflege zuständig.

Es das Denkmalförderprogramm zusammen und entscheidet über die Höhe der zu fördernden Maßnahmen. Anträge dafür müssen beim Regierungspräsidium in Stuttgart gestellt werden. Die Millionen werden in jedem Jahr in zwei oder drei Tranchen ausgezahlt.

Einzigartig im Zollernalbkreis

Insgesamt wurden mit dieser zweiten Tranche 3,7 Millionen Euro ausgezahlt und 83 Vorhaben unterstützt. Darunter 42 private, 27 kirchliche und 14 kommunale Denkmale. Die Ringinger Kapelle ist als einzige Maßnahme im Zollernalbkreis mit von der Partie. Darüber kann man sich in Burladingen jetzt freuen, denn nach und nach kommen die Mittel für die Sanierung des kleine Gotteshauses aus verschiedenen Töpfen zusammen.

Zu den 10 000 Euro, die die Denkmalstiftung bereits im Frühjahr dieses Jahres zusagte, kommen jetzt also noch einmal 14 300 Euro aus der Denkmalpflege. Mindestens 140 000 Euro wird die Renovierung der Marienkapelle in Ringingen insgesamt kosten. Das haben Gutachter die der Förderverein beauftragt hat, bereits errechnet.

Die Restauration des Putzes, so wurde kalkuliert, fällt mit über 30 000 Euro ins Gewicht, die des Dachstuhles mit 110 000 Euro. Der Förderverein hat in den vergangenen Jahren eine große Summe für die kleine Kapelle zusammengetragen und der Stadt, die die Sanierung ausschreiben und koordinieren muss, 50 000 Euro zugesagt.

Die Diskussionen darüber wurden zum Teil scharf geführt. Denn der Ortschaftsrat des zweitgrößten Burladinger Teilortes hatte die Kapelle findig auf Platz "1 b" der Mittelanmeldungen gesetzt, um auch die Dringlichkeit der Zuggasse zu betonen. Nach einigen verbalen Scharmützeln zwischen Ortschaftsrat und Stadtoberhaupt hat der Gemeinderat aber im Haushalt der Stadt Burladingen für das Jahr 2017 die Renovierung der Marienkapelle mit insgesamt 140 000 Euro eingestellt.

Ob mit der Renovierung aber tatsächlich noch in diesem Jahr gleich nach den Handwerkerferien begonnen werden kann, weiß man in Ringingen noch nicht. Wer will, kann sich die Wartezeit ja derweil mit Lottospielen verkürzen.

Erwähnt wurde die kleine Marienkapelle erstmals 1507. Vermutlich stand aber schon länger ein kleines Gotteshaus an dieser vor Jahrhunderten wichtigen Heerstraße. Die Bilder des Freskenmalers Franz Ferdinand Dent machen die Kapelle zur kunsthistorischen Besonderheit. Dent hinterließ zwar zahlreiche Deckengemälde in vielen barocken Gotteshäusern in der Region, so zum Beispiel in der Melchinger St.-Stephans-Kirche, in der Mater Dolorosa in Killer und in der Burladinger St.-Georgs-Kirche. Die, die er in der Ringinger Marienkappelle 1762 und 63 fertigte sind aber einzigartig, weil dort nicht nur wie in der Barockzeit üblich Allegorien der vier Erdteile und Heilige abgebildet sind, sondern auch Bibel-Geschichten aus dem Alten Testament. Selbst einige Ringinger Zeitgenossen, wie der damalige Dekan Bitzenhofer, der ihm den Auftrag für die Malereien erteilt hatte, finden sich in den Fresken wieder. Für den Ort ein einzigartiges Zeugnis früherer Zeiten. Bildtext: Deckengemälde und Spendertafeln und jetzt fast noch ein Hauptgewinn aus den Lottoeinnahmen. Die Marienkapelle soll für 140 000 Euro saniert werden.