Wenn es nach dem Ortschaftsrat Killer geht, müsste die Stadt aktiv werden und hier Parkplätze schaffen. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Dorfsanierung: Killer wünscht sich mehr Parkplätze an der Kirche und dass die Stadt das Eckhaus kauft

Was fast alle Burladinger Ortsteile in irgendeinem Winkel ihres Kerns haben: Eine alte hässliche Immobilie in Privatbesitz, die weder verkauft noch renoviert wird und die verfällt. Der Ortschaftsrat Killer hat für seine Problemimmobilie einen frommen Wunsch geäußert: Abriss.

Burladingen-Killer. Fromm nicht nur, weil die Immobile direkt gegenüber der schmucken Barockkirche Mater Dolorosa liegt. Mehr Zentrum geht nicht in einem Dorf. Und während die Kirche recht ansehnlich, die meisten der Nachbarhäuser renoviert oder neu sind, der Platz gegenüber passabel gestaltet ist, noch verbessert werden soll und jeweils mit Mai- oder Christbaum punktet, verfällt das Eckhaus Kirchplatz/Katharinenstraße zusehends mehr.

Da blättert der Putz, da hängen Rollläden schief, und es rosten deren Kästen und Metallabblendungen. Einfach hässlich, so waren sich die Ortschaftsräte bei ihrem jüngsten Ortsbegang einig, sieht das alles aus. Aber guter Rat und Abhilfe wären teuer. Die Stadt müsste, so wäre es dem Ortschaftsrat Killer und wohl auch den Nachbarn am liebsten, das Haus kaufen und es abreißen lassen.

Spektakulärer Fall in Ringingen: Bauteile fielen auf die Kreisstraße

Stattdessen wünschen sich die Killermer Parkplätze an dieser Stelle. Denn genau an denen fehlt es, wenn in der Kirche festliche Anlässe, Konzerte oder Hochzeiten sind, wenn viele Gäste von auswärts kommen und in der ansonsten heimelig anmutenden dörflichen Enge nach einem Abstellplatz für ihr Vehikel suchen und deshalb viermal um den Ortskern fahren.

Dass diese Idee solange ein frommer Wunsch bleiben wird, wie der Preis der Immobilie bei 100 000 Euro oder noch höher liegt, das ist allen bewusst. Vor noch nicht allzu langer Zeit war aber genau das der Preis, für den die Besitzer ihr dreistöckiges Haus ausgeschrieben hatten. Für Parkplätze viel zu teuer. Und: die Stadt würde einen Präzedenzfall schaffen, mit dem der Stadtsäckel schnell an den Rand des Vertretbaren geriet.

Denn wie gesagt, jeder Teilort und auch der Burladinger Stadtkern haben einige dieser privaten Immobilien, meist unbewohnt, bei denen nichts vorwärts geht und nichts zurück.

Der spektakulärste Fall in Ringingen – auch da schräg gegenüber der Kirche – führte sogar bis zu Verkehrsgefährdung, weil Bauteile auf die Kreisstraße fielen. Doch selbst dieser Fall konnte, wegen rechtlicher Probleme den Eigentümer fest zu nageln, bislang nicht gelöst werden.

Der Ortschaftsrat in Killer will trotzdem dran bleiben an der Diskussion um seine auffälligste Problemimmobile. Fromme Wünsche, zumal so nahe an der Kirche, muss man auch mal äußern dürfen.