Verteidigungsagentur vergleicht Armeen / Guttenberg entlastet

Von Michael Fischer Berlin. Die Bundeswehr ist laut der Europäischen Verteidigungsagentur EDA weniger einsatzfähig und deutlich teurer als andere europäische Armeen. Deutschland könne nur 7000 Soldaten gleichzeitig ins Ausland schicken. Bei den Briten seien es 22 000, bei den Franzosen sogar 30 000, berichtet die "Wirtschaftswoche". Die Ausgaben pro Soldat im Einsatz lägen mit 5,16 Millionen Euro dreimal so hoch wie im EU-Durchschnitt.

Dabei stehen hinter jedem Bundeswehrsoldaten im Einsatz 35 Kameraden und 15 zivile Mitarbeiter daheim im Grundbetrieb und zur Unterstützung. Bei den Franzosen sind es 8 plus 2, bei den Briten 9 plus 4 und EU-weit 16 plus 4.

In ihrer Bewertung der Kundus-Affäre hat die Koalition indes Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) entlastet. Für Informationspannen nach dem Bombardement zweier Tanklaster in Nordafghanistan machen Union und FDP den damaligen Staatssekretär Peter Wichert und Ex-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan verantwortlich. Guttenberg hatte die beiden im Zuge der Affäre entlassen.

Die Bundesregierung will zudem das deutsche Afghanistan-Kontingent zur Jahreswende um rund 500 Soldaten reduzieren. Dies kündigte Generalinspekteur Volker Wieker gestern im Deutschlandfunk an.