Der VfB Stuttgart muss sich mit 1:3 gegen Mainz geschlagen geben. Foto: dpa

Der VfB Stuttgart macht den Mainzern ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk - Nicolai Müller trifft gleich zwei Mal für die Rheinländer und verschafft ihnen einen glänzenden Abschluss einer sehr guten Hinrunde.

Mainz - Nicolai Müller hat dem FSV Mainz 05 den glänzenden Abschluss einer sehr guten Hinrunde verschafft. Mit zwei Treffern in der 55. und 71. Minute ebnete der Mittelfeldrenner am Samstag in der Fußball-Bundesliga den Weg für das 3:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart. Mit dem dritten Treffer besiegelte Elkin Soto (90.+2) den Erfolg. Die Rheinhessen zogen vor 31.376 Zuschauern mit dem achten Saisonsieg wieder an den Schwaben vorbei und etablieren sich im Vorderfeld. Den Stuttgartern reichte der Führungstreffer von Martin Harnik (48.) nicht zum Punktgewinn.

Die Mainzer waren engagierter und gieriger auf die letzten drei Punkte des Jahres. Der Sieg gibt den Mainzern Schwung für den Pokal-Auftritt am Dienstag bei Schalke 04. Die weitgehende Ruhe von den Fan-Tribünen nach der Verabschiedung des DFL-Sicherheitskonzepts hatte erst nach gut einer Stunde ein Ende, als aus dem VfB-Block „Scheiß DFB“ skandiert wurde. Da wachten auch die bisher schweigenden Mitglieder der Ultraszene Mainz auf und stimmten ein. Der Stadionsprecher forderte beide Seiten auf, die Schmährufe zu unterlassen, da der überwiegende Teil des Publikums dies nicht wolle.

Partie ganz nach dem Geschmack von Tuchel

Die Partie entwickelte sich ganz nach dem Geschmack des Mainzer Trainers Thomas Tuchel. Die 05er störten mit drei Veränderungen - unter anderen musste Youngster Shawn Parker auf die Bank - gegenüber der Vorwoche das Aufbauspiel des Gegners frühzeitig und übernahmen das Kommando. Der Europa-League-Teilnehmer, der den rot-gesperrten Gotoku Sakai durch Antonio Rüdiger ersetzte, sah sich von Beginn an stark in die Defensive gedrängt. Erst nach 33 Minuten gab es die erste Torgefahr für Mainz. Harnik hatte den sonst abgemeldeten Vedad Ibisevic auf die Reise geschickt. Der zehnfache Torschütze stürmte auf Heinz Müller zu, doch der aus seinem Kasten gestürmte der Mainzer Keeper nahm dem Bosnier den Ball fair vom Fuß.

Ansonsten hatte die Mainzer Defensive auch ohne den gelb-gesperrten Kapitän Nikolce Noveski das Spiel zumeist im Griff. Bis dahin hätten die Hausherren klar führen können, ja müssen. Aber Adam Szalai und Co. zeigten sich wieder einmal als Meister im Auslassen von besten Chancen. Der Ungar vertändelte frei stehend die erste Möglichkeit (4.). Danach machte es Andreas Ivanschitz nicht besser, als er aus fünf Metern an Torhüter Sven Ulreich scheiterte (11.). Auch weitere Chancen von Ivanschitz (17., 32.) und Szalai (18.) blieben ungenutzt.

Harnik trifft zum 0:1

Das Unvermögen der Mainzer vor dem gegnerischen Tor wurde gleich nach dem Wechsel bestraft. Eine Flanke von Ibrahima Traoré segelte über Heinz Müller an den langen Pfosten. Bedrängt von Zdenek Pospech drückte Harnik den Ball über die Linie. Die Mainzer waren gefordert und antworteten schnell. Nicolai Müller spielte Doppelpass mit Pospech und hatte freie Bahn für seinen nicht voll getroffenen Schuss, der über Ulreich ins Netz fiel. Szalai hätte die Partie kurz darauf schon drehen können. Erst verpasste der Ungar eine Hereingabe knapp (61.), dann scheiterte er an Ulreich (64.). Doch die Rheinhessen ließen nicht locker und wurden mit dem vierten Saisontreffer von Nicolai Müller belohnt. Stuttgart antwortete mit einem 22-Meter-Schuss von Rüdiger, den Heinz Müller aus dem Winkel fischte (73.).