Seine Filme wie „Sie nannten ihn Mücke“ (1978) „Plattfuß am Nil“ (1979) oder „Banana Joe“ (1981) sind bis heute legendär, doch als Schauspieler, Jurist, Unternehmer, Leistungsschwimmer, Musikproduzent und sogar Erfinder kann Bud Spencer an seinem 85. Geburtstag auf noch viel mehr zurück blicken. Foto: dpa

Die Haudrauf-Filme mit seinem Kumpel Terence Hill haben ihn weltberühmt gemacht. Doch Bud Spencer hat in seinen 85 Lebensjahren so einiges mehr erlebt. Unter anderem auch in Schwäbisch Gmünd.

Rom - Was zuletzt von ihm zu hören war, klang besorgniserregend: Bud Spencer kann nicht für seine geplante Buchtour nach Deutschland kommen, er liegt im Krankenhaus. Das ist ein paar Monate her und inzwischen hat sich der beliebte Schauspieler wieder erholt, wie sein Sohn Giuseppe versichert. Der gebürtige Neapolitaner, mit bürgerlichem Namen Carlo Pedersoli, wird heute (31.10.) 85 Jahre alt und blickt auf ein ereignisreiches Leben zurück, das viel mehr ist als Kinnhaken, Kino und Klamauk.

Aus Carlo wird Bud

Schauspieler, Jurist, Unternehmer, Leistungsschwimmer, Musikproduzent, Erfinder - all dies hätte auf die eine oder andere Weise die Berechtigung, auf seiner Visitenkarte zu stehen. Der Ruhm als Prügelheld in den Haudrauf-Filmen und die Verwandlung in Bud Spencer standen jedenfalls nicht am Anfang seines Wirkens. Als Sohn einer wohlhabenden Industriellen-Familie in der süditalienischen Metropole Neapel geboren, machte sich der junge Pedersoli in den 1950er Jahren zunächst als mehrfacher italienischer Schwimmmeister einen Namen.

Eigentlich wollte er Chemiker werden, brach sein früh begonnenes Studium aber ab, weil die Familie nach Südamerika ging. Zurück in Rom studierte er einige Semester Jura und kehrte wenig später erneut nach Südamerika - diesmal nach Venezuela - zurück, wo er dann als Automanager arbeitete.

Nachdem er wieder in Italien angekommen war, brachte ihn unter anderem sein Schwiegervater, ein Filmproduzent, mit dem Showbusiness in Kontakt. 1960 hatte er seine Frau Maria geheiratet, mit der er bis heute zusammen ist. Es war der Beginn der Italo-Western-Zeit und die Kunstfigur Bud Spencer wurde geboren. Die Erfolge kamen danach reihenweise: „Vier Fäuste für ein Halleluja“, „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ oder „Zwei Asse trumpfen auf“ füllten nicht nur in Deutschland die Kinos.

"Bud Spencer Bad" in Schwäbisch Gmünd

Zu Deutschland hat der Schauspieler eine besondere Beziehung - und das hat auch mit Schwäbisch Gmünd zu tun, wo seit einigen Jahren ein Freibad seinen Namen trägt. Als Schwimmer stieg er hier im Sommer 1951 für die 100 Meter Freistil ins Wasser und blieb nach Angaben der Stadt unter einer Minute - sehr zur Freude des damaligen Publikums, das zu dem Länderkampf gekommen war. „Ich liebe Schwäbisch Gmünd“, sagte er bei der Verleihung des Namens, zu der er Ende 2011 tatsächlich angereist war.

Seinen Ehrentag will der Italiener daheim in Rom verbringen, wie sein Sohn Giuseppe erzählt. Von dem Klinikaufenthalt vor einigen Monaten habe der Vater sich inzwischen gut erholt.