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Gemeinderäte erwarten viele kreative Varianten zur Gestaltung

Von Jennifer Schwörer

Überauchens Ortsmitte soll mithilfe des Landessanierungsprogramms städtebaulich und funktional aufgewertet werden – und das mit verschiedenen Maßnahmen, die bis ins Jahr 2022 umgesetzt werden.

Brigachtal. Jetzt stimmte der Gemeinderat mit einer Gegenstimme für die Ausschreibung eines Wettbewerbs, der Vorschläge zur Gestaltung liefern soll. Im Rahmen der Ortskernsanierung Überauchen sind jetzt, nachdem mit der Sanierung der Rathaus- und Vorbergstraße die erste kommunale Maßnahme begonnen wurde, weitere Schritte in Planung.

Der Gemeinderat sprach sich in einer Sondersitzung für die Ausschreibung eines städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbs aus. Mit diesem Wettbewerb soll das Stadtplaner- oder Architekturbüro ermittelt werden, das die Neugestaltung der Ortsmitte im Bereich Heimatmuseum/Halle/Kranz-Areal plant und das auch Aussagen zum Platz, Verkehr, Bau- und Freiflächen treffen kann. Alle Entwicklungspunkte in der Ortsmitte und auch Ergebnisse des Bürgerworkshops, der im November 2014 stattfand, sollen in diesem Wettbewerb berücksichtigt werden. "Ein hervorragender und sinnvoller Vorschlag", lobte Ratsmitglied Ferdinand Ritzmann das Vorhaben. Theo Effinger meinte, es solle zuerst darüber entschieden werden, ob die Kindertagesstätte Bondelbach saniert oder an einem anderen Standort neu gebaut werden soll. Bürgermeister Michael Schmitt schlug vor, hier zunächst nur wenige Vorgaben zu machen, um möglichst viele kreative Varianten und Vorschläge zu erhalten. "Es gibt so viele Möglichkeiten, wie der Ortskern gestaltet werden kann und sehr viele offene Fragen", sagte auch Thomas Geissler von der LBBW-Kommunalentwicklung, welche die Gemeinde als Sanierungsbetreuer im Landessanierungsprogramm begleitet.

Ob im Ortskern nun also ein Neubau der Kindertagesstätte Bondelbach entsteht oder ob diese am bisherigen Standort bleibt und saniert wird, wie eine Neugestaltung des Bereichs rund um das Museum und die Halle aussehen könnte und ob sogar der Bondelbach wieder freigelegt wird, das könnte bald in den Wettbewerbsbeiträgen der teilnehmenden Büros ersichtlich werden.

Rund 70 000 Euro wird der Wettbewerb, der im Frühjahr 2017 Ergebnisse liefern soll voraussichtlich kosten. Insgesamt zehn Büros sollen sich an dem Wettbewerb beteiligen. Ein Gremium, das sich aus Experten und Vertretern der Gemeinde zusammensetzt, wird dann den besten Vorschlag auswählen.

Für die Gesamtumsetzung der Ortskernsanierung Überauchen sind rund sechs Millionen Euro Gesamtkosten kalkuliert, der Förderrahmen von etwa vier Millionen Euro aus Mitteln des Landesssanierungsprogramms soll jeweils über jährliche Aufstockungsanträge erreicht werden.

Die geplanten Maßnahmen im Jahr 2017 werden voraussichtlich insgesamt 840 000 Euro kosten, darin enthalten sind Restkosten der Neugestaltung der Rathaus- und Vorbergstraße (93 000 Euro), das Wettbewerbsverfahren (70 000 Euro), der Abriss des Schlachthauses (65 000 Euro), private Modernisierungsmaßnahmen (50 000 Euro), die Verfahrensbetreuung (12 000 Euro) und der erste Bauabschnitt der Sanierung des Museums (550 000 Euro). Die benötigten 404 000 Euro Fördermittel werden im Aufstockungsantrag beim Land beantragt. Was die Sanierung des Heimatmuseums betrifft, waren sich die Räte in der Diskussion einig: hier muss zuerst ein Konzept erarbeitet werden, bevor mit den Arbeiten begonnen wird.

Die Gemeindeverwaltung wird nun die Kriterien für den Wettbewerb erarbeiten und auf Vorschlag von Gemeinderätin Veronika Sieber prüfen, ob eine erneute Beteiligung der Bürger möglich ist.