Bereits im März sprach sich die Bürgerinitiative gegen den Bau der Flüchtlingsunterkunft in der Alemannenstraße aus (von links): Herbert Hauser, Hans-Peter Butz, Hartmut Haas, Stefan Mayer und Heidi Schermann. Foto: Schwörer

Grünes Licht für Bauvorhaben in Klengen. Anwohner wehren sich gegen "Luxusgebäude".

Brigachtal - Die Flüchtlingsunterkunft in der Alemannenstraße im Ortsteil Klengen soll gebaut werden, das beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag.

Trotz weiterer Proteste der Anwohner, die in der Sitzung erneut an die Ratsmitglieder appellierten, sprachen sich diese mit zwei Gegenstimmen für die Errichtung des Gebäudes aus, das Platz für 20 Personen bieten soll.

Die Bauarbeiten könnten noch im Sommer beginnen, sobald der Bauantrag vom Landratsamt genehmigt wurde. Doch zunächst wird sich der Petitionsausschuss dem Anliegen der Anwohner annehmen. Denn diese reichten eine Stellungnahme ein, in der sie sich gegen das geplante Bauvorhaben wehren.

"Haben sie den Bauplan besichtigt? Wollen Sie wirklich ein Luxusgebäude für 450.000 Euro an diesem Standort erstellen? Würden Sie dort, in unmittelbarer Nähe zur Bahn bauen wollen?", richtete der Sprecher der Bürgerinitiative Herbert Hauser sein Wort an die Gemeinderatsmitglieder.

Gleichmäßige Verteilung der Unterkünfte in den Ortsteilen gefordert

"Was ist mit den alternativen Standorten?", wollte er von der Verwaltung wissen und betonte, dass es der Bürgerinitiative um eine gleichmäßige Verteilung der Flüchtlingsunterkünfte in den Ortsteilen gehe. Er warnte zudem vor deutlich höheren Baukosten, da der Untergrund nicht geeignet sei.

Ortsbaumeister Alexander Tröndle versicherte, dass nach den bisherigen Prüfungen keine Erkenntnisse über schwierige Untergrundverhältnisse vorliegen. Er sagte außerdem zu, erneut nachzuprüfen ob es hier Einwände gebe.

16 Flüchtlinge ziehen in den Neubau in der Hauptstraße, Ecke Rosengasse ein

Ratsmitglied Josef Vogt sprach sich für das Bauvorhaben aus, denn er vertraue auf die Genehmigungsbehörden. Jens Löw ging auf die Nachfrage bezüglich der alternativen Standorte ein. Diese seien nicht "außen vor", sondern es gehe hier um ein "sowohl als auch". Angesichts der Tatsache, dass noch mehr Flüchtlinge kommen, werde eine Integration der Neuankömmlinge durch die Verteilung über die Wohngebiete möglich gemacht. 16 Personen werden in Kürze den Neubau in der Hauptstraße, Ecke Rosengasse beziehen, wie Bürgermeister Michael Schmitt berichtete.

In der Flüchtlingssituation gebe es keine neuen Erkenntnisse oder Entwicklungen, hunderte warten in den Erstaufnahmestellen auf eine Anschlussunterbringung. Daher sei auch der Platz in Brigachtal erforderlich.

Aus baurechtlicher Sicht dürfte dem Vorhaben laut Bürgermeister nichts im Wege stehen

Aus baurechtlicher Sicht dürfte dem Vorhaben in der Alemannenstraße nichts im Wege stehen, so seine Einschätzung. Beantragt ist die Errichtung eines Wohngebäudes mit insgesamt vier Wohnungen, je zwei im Erdgeschoss und Obergeschoss mit einer Größe von jeweils rund 50 Quadratmetern.