Einige Gruppen von auswärts werden den Jubiäumsumzug anlässlich der 1250-Jahr-Feier Klengens bereichern. Hier ist die Gruppe Legio Prima Germanica Augusta aus Lahnau-Waldgirmes zu sehen. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Historisches Lager am Jubiläumswochenende / Auf bestimmte geschichtliche Epochen spezialisiert

Von Jennifer Schwörer

Brigachtal. Einblicke in das alltägliche Leben der Kelten, Römer, Alemannen, der Menschen im Mittelalter und der frühen Neuzeit bekommen, Schaukämpfe sehen und einem mittelalterlichen Schmied bei der Arbeit über die Schulter schauen – all das wird am großen Jubiläumswochenende Klengens möglich.

Die Gemeinde hat zusätzlich zu den bereits am Jubiläumsumzug mitwirkenden heimischen Gruppen noch einige Gruppen von außerhalb eingeladen, die auf die Darstellung einer bestimmten geschichtlichen Epoche spezialisiert sind. Diese Gruppen wirken beim Umzug mit, bauen aber auch auf der Wiese beim Festplatz ein historisches Lager auf.

Schon am Abend vor dem Umzug, also am 25. Juli ist das Lager für alle offen, die sich auf eine kleine Zeitreise begeben wollen. Die Gruppe Carnyx aus Rottenburg stellt das Leben der Kelten um 700 vor Christus dar. Sie zeigt keltisches Handwerk, Ausrüstung und Bewaffnung, Schmuck und Tracht, Münzprägung, aber auch die Herstellung von Kettenhemden.

Im Umkreis von fünf Kilometern um Klengen herum wurden aus dieser Zeit einige Grabhügel entdeckt. Dort bestatteten die Kelten ihre Toten oft mit zahlreichen verzierten Tongefäßen und Bronzeschmuck.

Eine Gruppe aus Lahnau-Waldgirmes mit dem Namen Legio Prima Germanica Augusta stellt die Römer aus der Zeit um 45 vor Christus dar. Westlich von Überauchen wurde Reste eines Gehöfts aus der Römerzeit gefunden, das aus mindestens drei Gebäuden, einem Römerbad, einer Scheune und den Gemächern eines Herrenhofs bestand. Aus Österreich reisen die Ostarliuti an, die als Alemannen aus dem Jahr 260 stammen. Sie zeigen das alltägliche Leben der Menschen in der Völkerwanderungszeit mit germanischer Hausmannskost und Töpfern, Löffelschnitzen und Buntmetallbearbeitung. Außerdem wird es bei den Ostarliuti besonders spannend, denn sie zeigen auch Schaukämpfe. Die Mittelalter-Gruppen sind die einheimischen Ententürmler aus Überauchen, die zeigen, wie Ritter und Söldner um 1432 ausgestattet waren und was die Menschen damals gegessen haben.

Das "Waldgesindel" aus Marbach zeigt verschiedene Handwerke des Mittelalters und wird im Lager am offenen Feuer kochen. Der "Brigachtaler Haufen" ist auch ins Mittelalter einzuordnen. Ihr Thema ist die damalige Lebensweise der Bauern. Die Feldwache Tilly aus Dillingen hat sich dem geschichtlichen Ereignis "Dreißigjähriger Krieg" angenommen. Die Gruppe wird mit Gewändern aus dem Frühbarock gekleidet sein, verfügt über eine umfangreiche Waffensammlung und kennt sich aus mit der historischen Feldküche. Das Lagerleben der Revolutionäre aus allen sozialen Schichten in der frühen Neuzeit darzustellen hat sich die Heckergruppe aus Offenburg zur Aufgabe gemacht. Sie zeigt Gefechte, wie sie damals um 1847 zur Zeit der badischen Revolution stattgefunden haben.

Zur Eröffnung des Dorffests am Samstag, 25. Juli, um 16 Uhr werden auch Gruppen erwartet, die sich mit verschiedenen Showeinlagen einbringen werden. Ab 19 Uhr werden sie auf der Bühne historische Modenschauen, Feuer-shows und Schaukämpfe zeigen, um sich dann auf den großen Jubiläumsumzug am folgenden Tag einzustimmen.