Der Helferkreis Asyl setzt sich mit zahlreichen Aktionen und Initiativen für die Flüchtlinge in der Gemeinde ein. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Helferkreis: Aufeinander zugehen / Gruppe organisiert Sprachkurse und gemeinsame "Tea & Talk"-Treffen

Von Jennifer Schwörer

Kulturelle Unterschiede erkennen und verstehen, aufeinander zugehen und dabei Ängste und Sorgen aus der Welt schaffen – der Helferkreis Asyl setzt sich mit Initiativen und Aktionen für die Flüchtlinge ein, die bereits in der Gemeinde leben.

Brigachtal. Mit Sprachkursen, gemeinsamen "Tea & Talk"- Treffen und der Übernahme von Patenschaften engagiert sich der Kreis, der 2015 auf Initiative der Gemeinde entstanden ist nun schon seit mehreren Monaten.

Einige Helfer des Kreises haben Patenschaften übernommen, besuchen die Flüchtlinge regelmäßig, begleiten sie bei sämtlichen Fragen, die im Alltag anfallen und beim Erlernen der deutschen Sprache. "Wir wollen von den guten und bereichernden Erfahrungen berichten, die wir machen und hoffen, auf diesem Wege einigen Bürgern Ängste nehmen zu können", erklärte Heike Stöckmeyer, die zusammen mit Erhard Hofmann den Helferkreis leitet. Zwei syrische Familien und auch einige Einzelpersonen betreuen die Paten. "Die Kinder werden selbstständiger und entwickeln sich toll", freut sich Iris Weisser, die auch von der großen Gastfreundschaft der Familie berichtete. "Man wird ständig umsorgt, bekocht, die ganze Familie kümmert sich um den Gast", bekräftigte auch Heike Stöckmeyer. Die Kinder sprechen inzwischen gut deutsch, sogar das dreijährige Mädchen spricht zuhause nur noch deutsch, was bei den Eltern für zusätzlichen Ansporn sorge, die Sprachkurse zu besuchen. Über die netten Kontakte, die in den Kursen bereits entstanden sind, freuen sich Judith Ottnad-Grenzdörffer und Jochen Grenzdörffer, die zweimal wöchentlich Sprachkurse anbieten. Auch auf die Ankunft der neuen Flüchtlinge in den kommenden Monaten bereitet sich der Helferkreis vor.

54 Flüchtlinge wurden der Gemeinde zur sogenannten Anschlussunterbringung zugewiesen. Drei Unterkünfte für jeweils 20 Menschen will die Gemeinde für diese Personen bauen. "Wir gehen davon aus, dass bis Mitte Juni zwischen zwölf und 20 Personen bei uns eintreffen werden", erklärte Bürgermeister Michael Schmitt. Die jungen Männer zwischen 20 und 30 Jahren stammen aus Eritrea und Syrien. Zur Zeit seien sie noch in der Erstaufnahmestelle in Donaueschingen untergebracht und besuchen Integrations- und Deutschkurse. Schmitt erinnerte daran, dass Eritrea zu den ärmsten Ländern der Welt zähle und dass vor allem die jungen Männer dort sehr unter der Zwangsmilitarisierung leiden. Meist handle es sich bei Männern aus Eritrea um sehr integrationswillige Personen, die dankbar für alles sind, was sich entwickelt.

Auch wie man mit den Sorgen der Anwohner umgehen und diesen begegnen kann, darüber machen sich die Mitglieder des Helferkreises Gedanken. Wichtig sei vor allem, dass sich die Neuankömmlinge und die Bürger kennenlernen. Deshalb lädt der Helferkreis alle Interessierten zum nächsten "Tea & Talk"-Nachmittag am 29. Mai um 16 Uhr im Pfarrzentrum ein. Diese Nachmittage, die bereits viermal in kleinerer Runde stattfanden, werden von Brigitte Willmann organisiert, die sich tatkräftig als eine der ehrenamtlichen Helfer einsetzt.

Mirjam Rülke vom Caritasverband, Koordinatorin für das Ehrenamt in der Flüchtlingsarbeit zeigte sich begeistert von der Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und dem Helferkreis. Unter der E-Mailadresse helferkreis-asyl@brigachtal.de werden sämtliche Anfragen entgegen genommen.