Gebannt lauschten die Gäste als Pfarrer Dominik Feigenbutz die Laudatio bei der Vernissage hielt. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: 30 Plakate junger Künstler dokumentieren den Flüchtlingsalltag

Aufeinander zugehen, Kontakte knüpfen, Menschen kennenlernen. Die Eröffnung der Ausstellung "Willkommen – Plakate für Weltoffenheit, Vielfalt und Willkommenskultur" war gleichzeitig ein Treffpunkt für die Flüchtlinge, die jetzt in Brigachtal wohnen, deren Freunde und Bekannte, Helfer des Flüchtlingskreises und Einwohner Brigachtals.

Brigachtal. Pfarrer Dominik Feigenbutz eröffnete den Abend mit einer Laudatio, denn er regte an, diese Ausstellung in Brigachtal zu zeigen. Die jungen Künstler des Kolping-Berufskollegs für Grafik-Design in Schwäbisch Gmünd haben in ihren Werken ihre Blickwinkel auf die Flüchtlingssituation gezeigt. Dadurch bestehe die Möglichkeit, andere und neue Perspektiven zu gewinnen, die teils kritisch, teils kontrovers seien, so Feigenbutz.

Insgesamt 30 Plakate, die zu Diskussionen und Gesprächen anregen sollen sind nun bis Ende Oktober im Rathaus zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung hatte Ahmed Hassan, syrischer Flüchtling, der seit einigen Wochen in Klengen wohnt, einen musikalischen Beitrag vorbereitet: Er sang "Fly me to the moon" von Frank Sinatra. In seiner Heimat habe er in einem Chor gesungen, berichtete er. "Es freut mich, immer mehr Menschen in Brigachtal kennenzulernen", sagte Ahmed Hassan.

Nach der Laudatio hielt der Flüchtlingskreis aus Brigachtal noch einige Leckereien für die Besucher bereit, die Cornelia Lienert vom Helferkreis zusammen mit der vierköpfigen syrischen Familie Ahmad vorbereitet hat. Drei Tage lang haben sie typische syrische Gerichte wie Kunafa (Süßspeise mit Fadennudeln, Rosinen und Käse), Labania (Lammfleisch mit Joghurtsoße), Hummus (Vorspeise aus pürierten Kichererbsen) und Fladenbrot mit viel Aufwand vorbereitet.

Syrien in der Zeit vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs durfte auch Bernd Heinowski kennenlernen. Der ehemalige Lehrer am Donaueschinger Fürstenberg-Gymnasium reiste 2009 durch Syrien und lernte Damaskus, Hama, Aleppo, Palmyra und viele alte kulturelle Stätten kennen sowie die Menschen dort und deren große Gastfreundschaft. Besonders in Erinnerung sei ihm geblieben, wie friedlich damals die verschiedensten Religionen zusammen lebten. Seine Bilder und Erlebnisse fasste er in einem Vortrag mit dem Titel "Syrien – Reise in die Vergangenheit" zusammen.