Gemeinderat: Brigachtal beginnt mit Ortskernsanierung Überauchen / 1,7 Millionen Euro eingestellt

Von Jennifer Schwörer

Im April sollen die Straßensanierungen beginnen. Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit, im Juli 2017, sollen sie abgeschlossen sein.

Brigachtal. Die Sanierung der Rathausstraße und eines Teilstücks der Vorbergstraße gehören zu den Maßnahmen im Rahmen der Ortskernsanierung Überauchen und wird über Zuschussmittel aus dem Landessanierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg gefördert.

Die Erneuerungsmaßnahme erstreckt sich auf eine Länge von etwa 450 Metern. Die Kostenberechnung sieht nun etwa 1,6 Millionen Euro abzüglich der Förderungen für die Maßnahme vor.

Nachdem die Gemeindeverwaltung gemeinsam mit dem planenden Ingenieurbüro Anfang Dezember Gespräche mit den Anwohnern im Ausbaubereich geführt hat, stellte Rainer Christ von BIT Ingenieure den Entwurf sowie die Kostenschätzung nun dem Gemeinderat vor. Dieser stimmte den Planungen mit einer Gegenstimme zu. Die Wünsche und Änderungsvorschläge der Bürger konnten in den Planungen weitestgehend berücksichtigt werden, erklärte Christ.

Wie schon im Oktober von den Gemeinderäten beschlossen, wurde die Variante "geschwungene Linienführung" weiterverfolgt. Die Fahrbahnbreite soll konstant fünf Meter betragen, in den Seitenbereichen sind gepflasterte Parkplätze und Grünflächen zur Gestaltung vorgesehen. Außerdem soll es nur einen Gehweg auf der südlichen Seite geben.

Zufahrtsbereiche werden gepflastert

Die Zufahrtsbereiche werden ebenfalls gepflastert, um zu kennzeichnen, dass man in ein Wohngebiet fährt. Änderungsvorschläge seitens der Anwohner, die nun in die Planungen miteinbezogen wurden, sind die Schaffung zusätzlicher Stellplätze im Bereich des Kindergartens. Vier weitere kommen nun hinzu, so dass insgesamt neun in diesem Bereich und insgesamt 16 im gesamten Sanierungsbereich zur Verfügung stehen könnten.

Aufgrund der Zufahrtssituation an einem Haus wird ein Gestaltungselement auf die andere Straßenseite verlegt, zudem wird es statt drei nur zwei Standorte von Grünbereichen geben. Eine Idee, die vom Ingenieurbüro gern aufgenommen wurde, war die, dass anstelle von baulich angelegten Grünbereichen mobile Pflanztröge aufgestellt werden.

Die Aufpflasterung an den Einmündungen zur Bondelstraße wurde auf Anregung der Anwohner verschoben. Umfangreiche Tiefbauarbeiten sind vorgesehen, da die Planung auch eine Umstellung in der Kanalisation enthält. Das vorhandene Mischsystem soll aufgelöst und auf ein Trennsystem, das Schmutz- und Regenwasser getrennt ableitet, umgestellt werden. "Wir gehen davon aus, dass wir die gesamte Maßnahme nicht innerhalb eines Jahres umsetzen können", sagte Rainer Christ und stellte daher die drei Etappen der Sanierung vor.

Los geht es in der Vorbergstraße mit dem ersten Bauabschnitt. Der zweite würde in der Rathausstraße beim Kindergarten enden, damit die Straße für diesen Zeitraum noch von Westen befahrbar bleibt. Das dritte Teilstück sieht die restliche Rathausstraße vor.

Lothar Bertsche und Ferdinand Ritzmann stellten die Notwendigkeit der Aufpflasterung in Frage. Diese müsse jedoch in Kauf genommen werden, denn nur so würden Zuschüsse aus der Städtebauförderung fließen, erklärte Bürgermeister Michael Schmitt.

Josef Vogt äußerte Bedenken über die Fahrbahnbreite und schätzte diese etwas knapp für den Begegnungsverkehr ein. Rainer Christ versicherte, dass die Breite bei einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern für ein Auto und einen Lkw im Begegnungsverkehr ausreichend seien. "1,7 Millionen Euro für 500 Meter Straße ist ein stolzer Betrag. Muss das so sein", fragte Joachim Effinger. Rund 600 000 Euro stünden für die Maßnahme schon bereit, der Antrag auf weitere Zuschüsse sei gestellt, antwortete Michael Schmitt. "Diese Maßnahme ist der Einstieg in die Ortskernsanierung Überauchen. Schauen wir, dass sie zum Laufen kommt", sagte Theo Effinger abschließend. Die Verwaltung wird nun also im nächsten Schritt die Ausschreibung in die Wege leiten.