Bei der Kindertagesstätte "Bondelbach" gibt es Probleme mit der Statik, wenn im Winter Schnee auf dem Dach liegt. Deshalb besteht Handlungsbedarf. Archiv-Foto: Schlenker Foto: Schwarzwälder-Bote

In Kindertagesstätte "Bondelbach" bereits nach fünf Jahren erneut Handlungsbedarf / Neubau oder Ausbauvariante

Von Rainer Bombardi

Brigachtal. Ein Standortbekenntnis zu Kindertagesstätten in allen Ortsteilen in Kombination mit der nicht ausreichenden Statik des Dachaufbaus der Kindertagesstätte "Bondelbach" in Überauchen löste im Gemeinderat intensive Diskussionen über die Vorgehensweise der bevorstehenden Dachsanierung aus.

Architekt Günter Limberger präsentierte im Vorfeld diverse Varianten möglicher Vergrößerungen des Essensraums auf der Südseite des Dachs. Wegen des Bestandsschutzes berechnete das damalige Statikbüro während des Umbaus vor fünf Jahren die auf dem Dach zulässige Schneelast zu ungenau.

Die vom Architekturbüro Limberger präsentierten Varianten beinhalten die erhöhten Sicherheitsanforderungen und spannen sich von 450 000 Euro bis zu einer Höhe von 1,15 Millionen Euro im Falle eines Neubaus auf dem heutigen Schlachthausgelände.

Am bestehenden Standort ermöglicht die Bestvariante den Zugewinn einer Fläche von 70 Quadratmetern und eine durchgängig begehbare Höhe des Dachgeschosses. Die Kosten hierfür sind mit 680 000 Euro taxiert.

Unbestritten war im Gemeinderat die sicherheitstechnische Verantwortung gegenüber den Kindern, die einen Aufenthalt im Dachgeschoss lediglich bis zu einer Dachlast mit einer Schneehöhe von 25 Zentimetern als tolerierbar vorsieht.

Jens Löw (SPD) bezeichnete eine rasche Entscheidung für einen Dachausbau auf Grund der Kostenhöhe als unrealistisch. Zudem forderte er, die vor fünf Jahren am Umbau beteiligten Firmen hinsichtlich Regressansprüchen zu überprüfen. Limberger räumte Regressansprüchen wenig Chancen ein, da damals der Bestandsschutz im Vordergrund stand.

Veronika Sieber (Pro Brigachtal) schlug einen Westanbau an die Kindertagesstätte vor. Ihr Antrag erhielt jedoch keine Mehrheit. Ferdinand Ritzmann (Pro Brigachtal) bezeichnete ein weiteres Jahr ohne Entscheidung zum Dachausbau in Verbindung mit der Erhöhung der Sicherheit als fahrlässig.

Lothar Bertsche (Bürgerinitiative Brigachtal) schlug mit Blick auf einen zukunftsfähigen Beschluss vor, den jetzigen Bestand ein weiteres Jahr so zu belassen und in aller Ruhe nach einer optimalen betrieblichen und finanziellen Lösung zu suchen.

Um die Gefahr eines Dacheinbruchs auf Grund zu hoher Schneelasten einzudämmen, schlug Limberger für den kommenden Winter eine Dachheizung vor, die bei Schneefall eine Enteisung des Daches garantiert. Bürgermeister Michael Schmitt forderte die Gemeinderäte zu einer Einigung in den kommenden Monaten auf. "Wir bereiten das Thema noch einmal auf. Der Gemeinderat ist danach in der Pflicht, sich für einen Neubau oder eine Ausbauvariante zu entscheiden", appellierte Schmitt.