Der Vorstand des FC Klengen und des FC Kirchdorf stellte das Konzept der Zusammenarbeit vor (von links): Michael Käfer, Andreas Bölling, Oliver Bartler, Alexander Bosch, Olaf Faller, Frank Ritzmann, Annette Hock-Rackel, Bürgermeister Michael Schmitt und Michael Hauger. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Informationsabend: Vereine aus Klengen und Kirchdorf stellen Konzept vor / Gründungsversammlung im März

Von Jennifer Schwörer

Brigachtal. Der Martinssaal im Pfarrzentrum war am Freitagabend mit rund 200 Vereinsmitgliedern und Interessierten, unter ihnen auch Bürgermeister Michael Schmitt und zahlreiche Vertreter des Gemeinderats, gut gefüllt. Die Vorstandsteams der beiden Vereine FC Klengen und FC Kirchdorf stellten an diesem Abend das Konzept der weiteren Zusammenarbeit vor. Als gemeinsamer "FC Brigachtal" soll es künftig weitergehen, erklärten Frank Ritzmann und Alexander Bosch.

Nach zahlreichen Treffen, Gesprächen und Verhandlungen steht das Konzept nun fest. "Wir waren uns schnell einig", verkündete Ritzmann und betonte, dass es jetzt nur noch ein gemeinsames "Wir" gebe. Nach Gründung der Spielgemeinschaft im Sommer 2013 sei der Start erst mal holprig für alle gewesen. Dass zum Teil 36 Spieler beim Training auf dem Platz stehen, daran mussten sich alle erst gewöhnen. Doch inzwischen sei die SG zusammengewachsen und eine "klasse Einheit", bestätigte Bosch. Mit dem gemeinsamen Lumpenball am 30. Januar stehe der nächste Höhepunkt im Kalender.

Die Gründe für den Zusammenschluss haben sich für die beiden Vereine schnell erschlossen: Der demografische Wandel, immer weniger ehrenamtliche Helfer sowie stagnierende und rückläufige Mitgliederzahlen machten die Vereinsarbeit immer schwieriger. Hinzu kam die sportliche Talfahrt des FC Klengen, was die Verantwortlichen 2013 letztendlich dazu bewegte, den Schritt zur SG umzusetzen. Mit dem "FC Brigachtal", wie der Verein nun bald heißen soll, ausgestattet mit einem neuen Vereinswappen in grün-weiß, können Kräfte neu gebündelt werden, denn die doppelte Organisation entfällt. Der Verein könnte zum interessanten und zuverlässigen Partner für Sponsoren werden. Außerdem gebe es weniger Gerangel um den Fußballnachwuchs, was natürlich auch den Jugendbereich stärken würde. Schaut man in die Zukunft, sei für die Verantwortlichen auch klar, dass der Verein sich auf den Ausbau eines Sportgeländes konzentrieren müsse, und dafür komme nur das des FC Klengen in Frage. Hier sei der Verein jedoch auch auf die Unterstützung der Gemeinde angewiesen. Zunächst werde der Spielbetrieb wie gehabt weiter laufen: Die Vor- und Rückrunde eines Halbjahres richten Aktive und Jugend jeweils auf einem Platz aus, das Ganze im Wechsel.

Damit die Fusion wirklich reibungslos abläuft, müssten Unklarheiten und Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt sein, sind sich die Verantwortlichen einig. "Kommt zu uns, wenn ihr Fragen habt", so Boschs Appell an die Mitglieder. Wenn alle Mitglieder mitziehen, wäre der FC mit 885 Mitgliedern bald der größte Verein in Brigachtal.

Viel Lob, aber auch jede Menge Fragen gab es im Anschluss an die Präsentation. "Wie steht Überauchen zu der Sache?", das bewegte viele im Saal. Der Vorsitzende des SV Überauchen, Luigi Naidin, erklärte, dass der Verein die Entwicklung zwar interessiert verfolgt habe, jedoch in den vergangenen zwölf bis 24 Monaten von den Gesprächen ausgeschlossen worden sei. Olaf Faller, Vorsitzender des Fördervereins des FC Klengen und Obmann der Altherren, widersprach vehement. Auch Überauchen sei bei den Verhandlungen immer willkommen gewesen. "Für mich wäre es ohnehin der richtige Weg, alle Vereine zusammen zu führen und an einer Sportstätte zu bündeln", sagte Faller. Was in Zukunft läuft, hänge von allen drei Vereinen ab, betonte Naidin. Der SV sei immer bereit für weitere Gespräche. "Die Tür für den SV Überauchen ist noch nicht zu", sagte Ritzmann. Wichtig sei der SG nun vor allem, die Partnerschaft mit Überauchen aufrecht zu erhalten.

Nun konzentriere sich die SG Klengen-Kirchdorf aber auf die weiteren wichtigen Schritte und die Mitgliederversammlungen am 11. und 12. März, in denen über die Vereinsauflösungen und die Zusammenführung abgestimmt wird. Für den 19. März ist die Gründungsversammlung geplant. "Wir brauchen unsere Mitglieder, denn euch wollen wir mit ins Boot nehmen. Wir wollen kein Mitglied verlieren", richtete Frank Ritzmann sein Wort an die Versammelten. Die Frage, ob denn das 100-jährige Bestehen im Jahr 2020 trotz Vereinsneugründung gefeiert wird, beantwortete er entschlossen und mit einem schönen und wegweisenden Schlusswort: "Unser 100. Jubiläum feiern wir. Wir feiern, dass wir nicht platt sind, sondern neu auferstanden."