Der geplante Neubau der Kita St. Martin und die damit einhergehende Auslagerung des laufenden Betriebes bilden Schwerpunkte 2015/16. Fotos: Schlenker/Archiv, Montage: Hackenjos Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Brigachtal stimmt heute über Bedarfsplanung zur Kinderbetreuung ab / Kita-Neubau ein Meilenstein

Brigachtal. Der geplante Neubau der Kita St. Martin und die damit verbundene Auslagerung des Kita-Betriebes in die Schule und die Kita Schlupfwinkel bilden Schwerpunkte in der Bedarfsplanung zur Kinderbetreuung. Über diese stimmt der Gemeinderat Brigachtal in seiner Sitzung heute Abend ab. Beginn ist um 19 Uhr im Rathaus.

Neben dem Kita-Neubau steht die Erweiterung des Kleinkind-Gruppenraumes im Erdgeschoss der Kita Bondelbach an. Über die geplante Konzentration auf nur einen Standort pro Ortsteil und damit über die Zukunft der Kita Schlupfwinkel kann trotz Verunsicherung auf Seiten der Eltern erst im Rahmen der Bedarfsplanung 2016/17 entschieden werden, wie die Verwaltung erläutert. Aufgrund der hohen Belegungsquote könne derzeit jedoch von einer Schließung vor 2018 nicht ausgegangen werden.

Mit einer im interkommunalen Vergleich hohen Versorgungsquote von rund 43 Prozent könne dem Bedarf der Eltern zur Betreuung ihrer unter Dreijährigen Kinder Rechnung getragen werden.

Alle Einrichtungen sind auf absehbare Zeit sehr gut ausgelastet, teilweise aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage am Rande der Kapazität, heißt es weiter. Der Neubau "St. Martin" mit erweitertem räumlichem Angebot stelle umso mehr den erforderlichen Meilenstein in Richtung Endausbauplanung dar.

Die Auslastung der Kitas ist weiterhin sehr hoch. Nach jetzigem Planungsstand werden alle vier Einrichtungen bis zum Ende des Kita-Jahres nahezu voll besetzt, teilweise sogar überbelegt sein. Die Regelgruppe verliert dabei immer stärker an Bedeutung. Sie wird von Wünschen nach Ganztagsbetreuung und verlängerten Öffnungszeiten verdrängt. In drei der vier Einrichtungen soll daher der Regelbetrieb durch verlängerte Öffnungszeiten ergänzt werden. Dies wirkt sich auch auf die nach wie vor steigende Zahl der Kinder aus, die in den Einrichtungen essen. In allen Häusern werden voraussichtlich auch im kommenden Kita-Jahr Maßnahmen zur Sprachförderung durchgeführt, die mit Landesmitteln finanziert werden. In einer Einrichtung wird ein Kind integrativ betreut.

In Brigachtal stehen derzeit insgesamt 218 genehmigte Plätze zur Verfügung. Davon zehn im Rahmen der Überbelegung zeitlich befristet. Der Kapazitätsengpass in der Kindertagesstätte "am Gaisberg" wird im Bereich der über dreijährigen Kinder noch rund ein Jahr bestehen bleiben. Deshalb geht die Verwaltung weiterhin von einer Überbelegung mit rund zehn Kindern aus. Die Situation wird sich voraussichtlich erst ab September 2016 entspannen, da sehr viele Kinder eingeschult werden. Die zusätzlichen Plätze im Rahmen des Flexibilisierungspaketes sind inzwischen entfallen und vorerst nicht mehr erforderlich.

In den Räumen der Kindertagesstätte Schlupfwinkel wird voraussichtlich ab September die Krippengruppe der Kita St. Martin untergebracht werden (wir berichteten). Hier wird derzeit ein gemeinsames Konzept erarbeitet. In der Kindertagesstätte Bondelbach soll das Betreuungsangebot an die Bedürfnisse der Eltern dahingehend angepasst werden, dass künftig auch in der Regelgruppe verlängerte Öffnungszeiten hinzugebucht werden können. Im Zuge der anstehenden Außensanierung nach Aufnahme in das Landessanierungsprogramm (LSP) wird auch der Krippenraum im Erdgeschoss erweitert.

Auch in der Kindertagesstätte St. Martin besteht vermehrt Bedarf an verlängerten Öffnungszeiten (VÖ). Diesen soll durch Änderung der Betriebserlaubnis Rechnung getragen werden. Kinder und Fachkräfte der Kita St. Martin sollen ab 1. September bis zur Fertigstellung des Neubaus in den Räume der Schulkindbetreuung und der Kita Schlupfwinkel untergebracht werden.

Von Seiten der Eltern wurde im Dezember 2014 vereinzelt Bedarf an zusätzlichen Betreuungsangeboten für Schulkinder im Zeitraum 12 bis 13.45 Uhr angemeldet. Den Eltern wurde zugesagt, dass zum neuen Schuljahr gemeinsam mit dem neuen Betreuerteam ein Konzept erarbeitet werden soll.