Pater Philipp Weißhaar feiert in Brigachtal sein 55-jähriges Priesterjubiläum. Als Salesianer-Pater Don Bosco war er zeitlebens Seelsorger für junge Menschen. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Seelsorger begeht besonderen Tag am morgigen Dienstag mit Dankgottesdienst in Brigachtaler Allerheiligenkirche

Brigachtal (wz). Pater Philipp Weißhaar aus Kirchdorf feiert am morgigen Dienstag, 4. August, um 18.30 Uhr in der Allerheiligenkirche seiner Heimatgemeinde Brigachtal sein 55-jähriges Priesterjubiläum. Er gehört dem Salesianer-Orden Don Bosco an und war Zeit seines geistlichen Wirkens in der Jugend- und jungen Erwachsenen-Seelsorge tätig.

Sein Berufsweg war ihm nicht vorgezeichnet und hing auch mit der unsicheren Lebens- und Zukunftssituation nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen. Eine berufliche Perspektive sah der neugierige und bildungshungrige Volksschüler in seiner näheren Umgebung nicht. Bei den Salesianern in Benediktbeuern konnte er sich entwickeln.

Nach der Priesterweihe in München beim 37. Eucharistischen Weltkongress in München und der Primiz am 14. August 1960 in Kirchdorf wurde er von seinem Orden in dessen Haupttätigkeitsfeldern eingesetzt: Jugendsozialarbeit, Heimerziehung, Berufsbildung, Jugendausbildung, Berufspastoral. Sehr intensiv erlebte er die Zeit in München zwischen 1962 und 1970 als Lehrlingspräfekt. Zwei Seelsorger waren für 150 junge Männer zuständig. Mit dem Motorroller fuhr er die Ausbildungsbetriebe an, um die Verbindung vom Betrieb zum Lehrling, den Gesellen und den "Erziehungsberechtigten" sicher zu stellen.

Fünf Jahre lang war er im Don Bosco-Heim in Furtwangen, in der Zeit, als das Ski-Gymnasium aufgebaut wurde und die späteren Skispringer-Größen um Martin Schmitt sich entwickelten. Ein der Welt entrückter Geistlicher war er nie. "Wenn man zwischen zwei Gasthäusern und der Kirche mit Pfarrhaus und dem Schwesternhaus (heute Pfarrbüro) aufgewachsen ist und zeitlebens mit jungen Leuten zu tun gehabt hat, verliert man die Bodenhaftung nicht", erklärte er vor einem Jahr an seinem 80. Geburtstag. Und was die jungen Leute von heute anbetrifft, sie sollten seines Erachtens den Mut haben, ihre beruflichen Wünsche und Fähigkeiten auch auf nicht alltäglichen Pfaden zu verwirklichen, wie es ihm gelungen ist.

Gedenktage könnten nach Ansicht von Pater Philipp beachtenswerte Anstöße geben, über besondere Anliegen nachzudenken und gemeinsam dafür zu beten. Daher möchte Pater Philipp das Anliegen zu mehr geistlichen Berufungen in den Mittelpunkt des Dankgottesdienstes zu seinem Jubiläum als Priester stellen. Dabei böten diese Berufungen auch jungen Leute durchaus Chancen zu einem erfüllten Leben, wie es ihm gegönnt war.

Äußeres Zeichen für den Schwund an Priester- und Ordensberufen sei die immer stärkere Aufteilung der Erzdiözese in immer größere Seelsorgeeinheiten. Ein volles Gotteshaus wäre seines Erachtens ein überzeugendes Zeugnis in diesem Anliegen der Kirche miteinander verbunden zu sein.