Eine Blumenstrauß als Willkommensgruß zur ersten Probe mit dem Martinschor bekam die neue Chorleiterin Capucine Payan vom Vorsitzenden Gerold Häßler überreicht. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Capucine Payan dirigiert Kirchenchor der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin

Von Ursula Kaletta

Brigachtal. Mit einer neuen Dirigentin geht der Martinschor ins neue Jahr. Am Donnerstag nahm Capucine Payan erstmals vor dem Kirchenchor der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin für die erste Probe in diesen Jahr den Taktstock in die Hand.

"Ein bisschen aufgeregt bin ich schon", gab die 27-jährige Musikerin zu, als sie im Cecilienraum des Pfarrzentrums auf die rund 40 Sänger wartete. "Jeder Chor hat seine eigene Persönlichkeit", fügte sie hinzu. Für die aus Frankreich, in der Nähe von Marseilles, stammende Dirigentin ist der Brigachtaler Chor nicht der erste, den sie leitet. Von 2009 bis 2014 hat sie in Rottenburg Kirchenmusik studiert und parallel dort einen Kirchenchor geleitet. Durch ihrem Umzug nach Trossingen hat sie sich von diesem verabschiedet und gelangte so nach Brigachtal, um die Nachfolge von Andrea Grasmeyer zu übernehmen.

Im November des vergangenen Jahres hatte sie sich dort mit einem Probedirigat vorgestellt. "Sie machte auf uns gleich einen guten Eindruck", berichtet Vorsitzender Gerold Häßler. Zwei Bewerber habe es für dieses Amt gegeben. Die Entscheidung für Capucine Payan sei rasch getroffen worden. Da der Chor ein Mitbestimmungsrecht hat, habe das Vorstandsteam seine Empfehlung dem Pfarrgemeinderat gegeben. Nun sei man sehr froh, solch eine junge Dirigentin zu haben. "Es tut gut, dass neuer Schwung in die Chorgemeinschaft kommt. Wir sind sicher, dass die Dirigentin uns mitzieht", meint Häßler. Auch hofft er, dass sich nun auch wieder junge Leute dem Kirchenchor anschließen werden.

Capucine Payan lässt wissen, dass Kirchmusik durchaus nicht langweilig ist und für Sangesfreudige jeden Alters geeignet ist. Sie selbst begann mit der Musik schon als Kind. Zunächst hatte sie Klavierunterricht, den sie als Zwölfjährige dann nicht mehr so interessant fand. Ihre damalige Musiklehrerin schlug ihr deshalb vor, das Orgelspiel zu lernen, daran hatte sie schnell Freude. Eigentlich wollte sie nach ihrer Schulzeit Kirchenmusik studieren, doch so ein Studium gibt es in Frankreich nicht. Daher habe sie sich entschieden, Geschichte zu studieren. Zunächst in ihrem Heimatland, dann auch in Spanien. Dort begegnete sie wieder der Kirchenmusik, die so fesselte, dass sie nach Deutschland kam, um diese Musik zu studieren. Nach ihrem Wegzug aus Rottenburg studiert sie nun in Trossingen weiter, nicht nur Kirchenmusik in der Meisterklasse, sondern auch Gesang. Zudem ist sie als Organistin in Deißlingen tätig. Mit dem Brigachtaler Chor möchte sie geistige, klassische und auch moderne Literatur einüben. Ihr erster öffentlicher Auftritt in der Allerheiligenkirche ist am Karfreitag.