"Dorffestbändel" Bernd Albert, hier bei der Eröffnung des Dorffests 2015, gibt nach 31 Jahren die Organisation ab. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Porträt: Dorffest-Organisator Bernd Albert hört auf / Silberne Ehrenmedaille der Gemeinde

Brigachtal - Wenn er vom Dorffest redet, gerät er regelrecht ins Schwärmen. Schließlich ist Bernd Albert ja auch schon von Anfang an, also seit dem ersten Dorffest im Jahr 1984, als Organisator mit dabei gewesen und hängte Jahr für Jahr mit viel Herzblut dran.

Und jetzt, nach 31 Jahren geht eine Ära schließlich zu Ende. "Dorffestbendel" Bernd Albert gibt die Organisation des Dorffests jetzt definitiv und endgültig ab. So ganz wollte ihm das ja erst einmal keiner glauben, berichtete er. Denn auch nach 20 Jahren wollte er schon mal aufhören.

Damals war es Christa Strobel von der Landjugend, die nur zu ihm sagte "Nein, du machst weiter", und prompt hat er einfach noch mal fünf Jahre dran gehängt. Doch auch nach 25 Jahren scheiterten alle Pläne, die Aufgabe an einen Nachfolger zu übertragen.

Nach 30 Jahren war dann doch Schluss – fast! Denn die Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr anlässlich der 1250-Jahr-Feier Klengens standen an. "Das will ich noch mitnehmen", stand für ihn schnell fest, und er ist heute froh, dass er sich so entschieden hat. Denn er erlebte zusammen mit allen anderen Beteiligten ein Dorffest der Superlative.

"Da hat wirklich alles gepasst, und es sind gleich zwei große Träume für mich in Erfüllung gegangen", schwärmt er. Schon lange habe er sich ein großes Feuerwerk beim Dorffest gewünscht. Dieser Traum wurde vergangenes Jahr Wirklichkeit. Und auch der zweite große Traum wurde im Jubiläumsjahr erfüllt: ein Umzug durch Brigachtal bis zum Festplatz. "Es war so schön zu sehen, dass alle an einem Strang ziehen. Jeder hat mit angepackt! Was wir alle zusammen letztes Jahr auf die Beine gestellt haben, war einmalig", blickt Bernd Albert stolz zurück.

Es war das Jahr 1984, in dem bendel damals von Bürgermeister Meinrad Belle die Aufgabe bekam, ein gemeinsames Dorffest für und mit den Vereinen zu organisieren. Denn bis dahin hatte jeder Verein ein eigenes kleines Gartenfest ausgerichtet. Als damaliger, 24 Jahre alter Vorsitzender des Musikvereins hatte er schon ein Jahr zuvor die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Vereinsjubiläum erfolgreich auf die Beine gestellt. Das erste Dorffest fand in der Bahnhofstraße statt, dort blieb es bis zum Jahr 1992. Dann zog das bis weit über die Gemeindegrenzen hinaus beliebte Fest, das Jahr für Jahr größer wurde, auf den Festplatz um.

Die Vereine ließen sich jedes Jahr etwas besonderes einfallen, eine Attraktion, die das Fest noch mehr ins Gespräch brachte. So wurde zum Beispiel die größte Orgel der Welt gebaut. Die längste Bratwurst, ein riesiges Lebkuchenherz, eine Schützenscheibe mit drei Metern Durchmesser und viele andere Ideen bereicherten die Dorffeste in der Vergangenheit.

Wie es mit der Dorffest-Planung weitergeht, ist unklar

"Es war viel Arbeit, aber es hat immer Spaß gemacht. Ich bin dankbar, dass die Zusammenarbeit mit der Gemeinde super funktioniert hat. Auch auf die Feuerwehr war in all den Jahren immer Verlass. Sie war da, wenn Not am Mann war", blickt Bernd Albert zurück.

Für sein großes und jahrelanges Engagement wurde Bernd Albert nun von der Gemeinde mit der Ehrenmedaille in Silber ausgezeichnet, die er beim Neujahrsempfang entgegen nahm.

Wie es mit der Dorffest-Planung weitergeht, ist zur Zeit noch nicht ganz klar. Ein Gremium, das vor rund zwei Jahren gegründet wurde und dem verschiedene Vertreter von Vereinen angehören wird in den kommenden Wochen zusammen kommen und über einen Nachfolger beraten. Bernd Albert verspricht, dass er auch weiterhin als Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung steht.