Brigachtal feiert Projektabschluss "Glasfasernetz" / Minister Alexander Bonde: "Sie sind Pioniere hier in Brigachtal"
Von Jennifer Schwörer
Brigachtal. 22 Monate Bauzeit, vier Millionen Euro Gesamtkosten, 316 000 Euro Förderung, 14 Kilometer Trassen, 466 Hausanschlüsse – in Brigachtal ist jetzt Highspeed-Internet in allen Ortsteilen verfügbar.
Der erfolgreiche Abschluss des Projekts "Glasfaser" war natürlich ein Grund zum Feiern. Zum "Tag der Glasfaser" lud die Gemeinde alle Bürger, helfenden Hände und die am Ausbau beteiligten Firmen in die Turn- und Festhalle Kirchdorf ein.
"Die Breitbandversorgung im ländlichen Raum ist derzeit ein wichtiger, wenn nicht gar der wichtigste Standortfaktor für die Entwicklung einer kleinen Kommune", so Bürgermeister Michael Schmitt einleitend. Er blickte zurück auf die Ausgangssituation in Brigachtal. Damals waren nur rund 40 Prozent der Bürger an eine Breitbandversorgung per Kabel angeschlossen. Mitte 2011 konnte mit Unterstützung des Landes ein kleines Glasfasernetz in der Gewerbestraße in Betrieb genommen werden.
Nach intensiver Beratung und Erarbeitung eines Konzeptes fasste die Gemeinde den Beschluss, ein kommunales Glasfasernetz und den "Eigenbetrieb Glasfaser" einzurichten. Mit der Firma Stiegeler IT aus Schönau holte sich Brigachtal im Mai 2014 einen Betreiber mit ins Boot. Heute sind (fast) alle Haushalte und Gewerbetreibenden mit Glasfaserhausanschlüssen ausgestattet.
Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, gratulierte der Gemeinde zur Umsetzung des Projekts: "Sie sind Pioniere hier in Brigachtal." Er hob besonders das Engagement von Bürgermeister Schmitt hervor, der sich mit allen Mitstreitern auf einen steinigen Weg begeben habe. Das Land sei gerne Unterstützer und Partner dieser Initiative gewesen. Mit der neuen Breitbandoffensive 4.0 wolle die grün-rote Landesregierung auch in Zukunft die Breitbandförderung inhaltlich, strukturell und finanziell deutlich stärken. "Die Gemeinde Brigachtal hat früh die Bedeutung glasfaserbasierter Netze erkannt, über die auch hohe Datenmengen schnell transportiert werden können", sagte Bonde.
Max Hirt, Ehrenbürger von Brigachtal, berichtete, dass bei ihm wahre Glücksgefühle ausgebrochen seien, als er damals hörte, dass die Gemeinde in Sachen Internet aktiv wurde. Die schnelle Download-Geschwindigkeit berge jedoch auch Gefahren, vor allem für junge Menschen. Hier sei die Politik gefordert, Inhalte von Internetseiten und den Zugang strenger zu überwachen.
Auch Hans-Jürgen Götz erklärte, dass er stolz darauf sei, was Brigachtal mit diesem Projekt geschafft hat. Bürgermeister Schmitt hat das Thema Internet zur Chefsache gemacht.
Werner Bornholdt berichtete, dass sein Sohn ein Haus in Überauchen gekauft hat. Ohne Zugang zum schnellen Internet wäre er allerdings nicht nach Brigachtal gezogen.