Auch dieses Jahr gab es wieder einen Begegnungsabend für die Mitglieder des Kamerunkreises und Pater Gabriel Anda, der über die Grundschule in Marienberg berichtete. Gisela Neuroth-Michel (links) und Raymond Michel haben den Abend gemeinsam mit Pater Gabriel Anda vorbereitet. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Pater Gabriel Anda schlägt Brücke zwischen Kamerun und Deutschland / Lange Verbindung zu Region

Pater Gabriel Anda aus Kamerun ist auch diesen Sommer wieder in der Seelsorgeeinheit Zwischen Brigach und Kirnach zu Gast, vertritt Pfarrer Dominik Feigenbutz, feiert heilige Messen, Hochzeiten, Taufen, predigt und ist als Seelsorger tätig.

Brigachtal. "Ich fühle mich hier wie zuhause", sagt Pater Gabriel Anda lächelnd. Er genieße seinen Aufenthalt in Deutschland jedes Jahr sehr. "Immer, wenn es eine Gelegenheit gibt und ich gebraucht werde, komme ich."

Zum 14. Mal ist er nun schon als Priester hier, doch seine Verbindung in die Region besteht schon sehr viel länger. Bereits während seines Studiums im französischen Straßburg pflegte er über die Sprache Esperanto eine Brieffreundschaft mit Pfarrer Bernhard Eichkorn. 1999 hatte der Pfarrer ihn nach Villingen eingeladen, seither kam er immer wieder zurück und hat auch Gottesdienste gehalten.

"Villingen ist meine Lieblingsstadt in Deutschland", berichtet Gabriel Anda. Er liebe lange Spaziergänge in der Natur, vor allem im Wald. Wichtig sei für ihn als Priester vor allem eines: In der Verbindung mit den Menschen zu sein und das Wort Gottes zu verbreiten. Als Programmdirektor von Radio Maria (römisch-katholischer Hörfunksender, der in Italien gegründet wurde) in Kamerun war das in den vergangenen sieben Jahren seine Hauptaufgabe. Im Juli hat er nun einen neuen Dienst als Pfarrer in der Gemeinde Mouko in der Diözese Edea angetreten.

Reise zwischen den Dörfern benötigt viel Zeit

Seine Heimat, die Gemeinde Marienberg in Kamerun, wo auch seine Mutter lebt, ist rund 50 Kilometer entfernt. "Die Probleme der Menschen in Kamerun sind denen hier in Deutschland oft ähnlich, nur die Gewohnheiten sind verschieden", erklärt Gabriel Anda. Schwieriger sei die Arbeit in Kamerun jedoch vor allem deshalb, weil die Straßen in schlechtem Zustand sind und die Reisen zwischen den Dörfern viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Aufgaben eines Pfarrers seien in seiner Heimat vielfältiger. Er ist zuhause nicht nur Pfarrer, sondern gleichzeitig auch Arzt, Psychologe, Taxifahrer und vieles mehr. "Als Pfarrer gibst du Liebe und dein Leben für die Menschen", beschreibt er seine Aufgabe.

Pater Gabriel Anda schlägt nicht nur für sich persönlich, sondern auch für viele andere Menschen in Kamerun gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern der Seelsorgeeinheit Zwischen Brigach und Kirnach eine Brücke zwischen Deutschland und seinem Heimatland. Ein Partnerschaftsprojekt, das 2005 zwischen den katholischen Pfarreien Maria Königin der Apostel in Marienberg (Kamerun) und Heilige Dreifaltigkeit Pfaffenweiler sowie St. Gallus Tannheim gegründet wurde, unterstützt die Grundschule in Marienberg, bezahlt Lehrergehälter, das Essen in der Schulkantine und unterstützte die Menschen beim Bau einer Bananen- und Palmenplantage. Viele Kinder, die die Grundschule besuchten, haben jetzt schon ihr Abitur gemacht und studieren inzwischen, berichtet er strahlend.

Das Projekt sei für die Menschen eine große Hilfe und dass es so gut läuft, sieht Gabriel Anda als "große Gnade". Auch die Initiatoren des Kamerunkreises, Gisela Michel-Neuroth und Raymond Michel aus Pfaffenweiler, sind froh über den guten Rückhalt aus der Gemeinde.