Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei war beim Neujahrsempfang der Gemeinde Brigachtal zu Gast. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Neujahrsansprache: Bundestagsabgeordneter sieht Gemeinde für Zukunft gut aufgestellt / Thema ist auch die Flüchtlingskrise

Von Jennifer Schwörer

Der Neujahrsempfang der Gemeinde war wieder ein beliebter Treffpunkt für Bürger und politische Vertreter der Gemeinde, für Mitglieder und Vorsitzende von Vereinen und Institutionen, Ehrenamtliche und alle, die sich für die Gemeinde und deren Zusammenhalt einsetzen.

Brigachtal. Dass dies vor allem im Jahr 2015, dem Jubiläumsjahr Klengens deutlich wurde, bestätigte auch Thorsten Frei in seiner Ansprache. "Man hat gespürt, dass es kein Klengener Jubiläum war, sondern ein Brigachtaler", so der ehemalige Bürgermeister von Donaueschingen und heutige CDU-Abgeordnete im Bundestag. Er erinnerte an schöne Momente des vergangenen Jahres, aber auch an traurige Ereignisse wie den Tod von Meinrad Belle. Belle habe das 1974 gegründete Brigachtal geprägt, wesentlich zur Entwicklung der Gemeinde beigetragen und dazu, dass sie ihre Identität findet.

Frei richtete seinen Blick auf die Themen, welche die Menschen beschäftigen, erinnerte zunächst jedoch daran, dass viel zu oft auf Probleme geschaut werde, statt auf die gute Basis, und rief ein paar Fakten in Erinnerung. 43,5 Millionen Menschen seien derzeit in Arbeit, so viel wie nie zuvor. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent sei das Gesellschaftsphänomen Arbeitslosigkeit so gut wie verschwunden. Auch das Wirtschaftswachstum und die Steuereinnahmen seien 2015 so gut wie selten zuvor gewesen und für das Jahr 2016 seien die Prognosen gut.

Doch stelle uns die Globalisierung vor neue Aufgaben. "Die Herausforderungen sind gewaltig", sagte Frei. Denn auch für den internationalen Terrorismus seien die Wege kurz geworden. Daher sieht er es als vernünftig an, nun alle präventiven Voraussetzungen zu schaffen. Die Menschen sollten sich nun nicht zurückziehen und verkriechen, sondern für das eigene Lebensmodell einstehen.

Als weiteren Aspekt der Globalisierung führte er an, dass den Menschen immer stärker bewusst werde, dass wir in einer Welt leben. 65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Kriegen, Bürgerkriegen und Klimaschäden. Viele wollen nach Europa. 14 Millionen Syrer fliehen aus ihrem Land. Die Verantwortung Deutschlands liege darin, Fluchtursachen zu bekämpfen. Dass die Mittel für humanitäre Hilfe verdoppelt wurde, sieht Frei als richtig und wichtig an. Als Aufnahmeland für Flüchtlinge habe Deutschland vergangenes Jahr erlebt, dass es an die Grenzen seiner Kapazitäten kam. Zahlreiche Maßnahmen seien nun erforderlich, um die Integration für Menschen mit Bleibeperspektive zu schaffen. "Wir können nur so viele Menschen aufnehmen, wie wir schaffen zu integrieren", sagte Frei, denn sonst entstünden Parallelgesellschaften. Er sei überzeugt davon, dass es internationale, europäisch abgestimmte, aber auch nationale Maßnahmen braucht, um die Flüchtlingsströme zu bewältigen und zu reduzieren.

Abschließend erinnerte Frei an den demografischen Wandel und die daraus entstehenden neuen Aufgaben. Beeindruckend findet Frei, wie Brigachtal diese Aufgaben angehe und die Kleinkind-betreuung und Angebote für Senioren stärke. Auch im Hinblick auf die digitale Infrastruktur stehe Brigachtal an der Spitze der Entwicklung. "Wenn ich mir Brigachtal anschaue, bin ich zuversichtlich, dass diese Aufgaben auch gemeistert werden", so seine Einschätzung.