Beim Altjungfere-Obed bekommen auch Villinger ihr Fett weg

Von Rainer Bombardi

Brigachtal. Der Vollmond erleuchtete das Gasthaus Landhaus, in dem sich gerade Erstaunliches abspielte. Die lustigen Brigachtalerinnen hatten zum 33. Altjungfere-Obed eingeladen und zündeten ein Feuerwerk pointierter Heiterkeit ab.

Im Spannungsfeld zwischen Villingen und Schwenningen nutzten sie geschickt die Gelegenheit, um ihre Nachbarn an das nicht immer störungsfreie Verhältnis zu erinnern. Mit Witz, Esprit und Charme kristallisierten sie ihren Obed, als die exklusive Veranstaltung für alle Altjungfere heraus, die jenseits des Brauchtums auch für Spaß und Heiterkeit Verständnis zeigen.

Mit von der Partie waren auch die beiden Musiker des Sound-Express, die nicht nur für die passende Stimmung sorgten, sondern während des gesamten Abends die einzigen Vertreter des männlichen Geschlechts waren. Diese waren absolut begeistert vom Flair, sie sprachen von einem der unkonventionellsten und schönsten Gigs, den sie über die närrischen Tage haben.

Brigachtalerinnen verbreiten Noblesse

Viele der Frauen in ihren festlich ausschweifenden voluminösen Röcken, Kleidern, und mit Hut versehen, verbreiteten Noblesse. Doch allen gemein war ihr Temperament, mit welchem sie sich ins Zeug legten und den Abend zu dem unvergessenen Ereignis in der Vorwoche der närrischen Hochphase werden ließ.

Das Programm war eine Mischung aus Gesang, Sketch, Vortrag, Anekdote und Musik. In acht Programmpunkten hauchte es dem Landhaus am Bahnhof in Klengen bis in die Morgenstunden eine wohlige Wärme ein.

Zum Auftakt begrüßte das Orga-Komitee der Jungfere unter der Leitung ihrer Steuerfrau Johanna Elsässer mit einem Text zur Melodie von der schwäbischen Eisenbahn ihre Gäste. Danach folgte ein Programm, das durch ausschweifende Tanzrunden zwischen den Programmpunkten gefiel und dafür sorgte, dass der Stimmungsfaden nie abriss.

Was Frauen glücklich macht, wusste Christine Gerber in den drei berühmten Worten "Ich gehe shoppen auszudrücken". Susi Steiniger, Charlotte Rothmund, Trudel Jehle und Beate Kahlisch verstanden in Begleitung von Musiker Norbert die Begeisterung im Saal zum Kochen zu bringen.

In 1250 Jahren Ortsgeschichte Klengen stöberte Archivarin Johanna Elsässer und fand heraus, dass während der Gründerzeit im heutigen Villingen noch der Urwald wuchs. Hiltrud Scheffler mit ihren gesanglichen Überlegungen zu einer modernen Hausfrau und mit der Feststellung "Mollig ist schön" und Susanne Steiniger mit ihren Gedanken zum Kochen und Essen hatten die Lacher schnell auf ihrer Seite.

Höhepunkt zum Abschluss des offiziellen Programms waren die bayerischen Voxx- Club-Buebä, die ein Jungfere-Orchester präsentierten.