Michael Hauger (von links), Fritz Oehler und Frank Ritzmann ­stellten das Thema des Fußballclubs Kirchdorf beim Jubiläumsumzug vor. Mit dem Salz- und Bierschwarzhandel haben sie sich befasst. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

FC Kirchdorf beim Jubiläumsumzug / Einziges Dorf, das nicht zu Österreich gehörte

Von Jennifer Schwörer

Brigachtal. Der FC Kirchdorf wird mit seinem Beitrag das Publikum beim Jubiläumsumzug anlässlich der 1250-Jahr-Feier Klengens in das 18. Jahrhundert zurückversetzen. Damals blühte in Kirchdorf der Schwarzhandel mit zwei beliebten Gütern: Salz und Bier.

Im Jahr 1326 ist Villingen und das gesamte Umland österreichisch geworden. Doch mitten im Villinger Territorium gab es ein einziges Dorf, das nicht zu Österreich gehörte: Kirchdorf war und blieb auch nach 1326 fürstenbergisch. Salz war zur damaligen Zeit sehr teuer. Österreich bezog sein Salz aus Tirol, das wegen des langen Transportweges hier also noch teurer verkauft wurde.

Das fürstenbergische Kirchdorf hatte viel preisgünstigeres Salz aus Württemberg oder aus Lothringen. Die Folge war ein florierender Schwarzhandel in und rund um Kirchdorf.

Mit dem Bier verhielt es sich ähnlich. Selbstverständlich war die Einfuhr von ausländischem Bier in das österreichische Gebiet verboten. Neun Bierbrauer gab es damals in Villingen, deren Biere die Wirte in Villingen und Umland ausschenken sollten. Wer sich nicht daran hielt, musste mit Geldstrafen oder sogar mit Ausschankverbot rechnen.

Im Jahr 1792 wurde der Sternen-Wirt in Klengen bestraft, weil er Fürstenberger Bier aus Donaueschingen ausgeschenkt hat. Ob der Schwarzhandel mit Bier deshalb so blühte, weil es große Preisunterschiede gab oder ob es lediglich um den Geschmack des Bieres ging ist allerdings fraglich.

Fakt ist, dass der FC Kirchdorf mit einem der größten Umzugswagen dieses Thema am 26. Juli darstellen wird. Details wollten Michael Hauger, Fritz Oehler und Frank Ritzmann noch nicht verraten.

Nur soviel sei gesagt, dass die Zuschauer wohl auch in kulinarischer Hinsicht auf ihre Kosten kommen sollen.