Die 14-jährige Inas hat in Deutschland ihre Begeisterung für die Malerei entdeckt. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Integration: 14-jährige aus Syrien und besucht Kunstschule

Von Jennifer Schwörer

Brigachtal. Die 14-Jährige Inas Ranko liebt es zu malen. Menschen, Tiere, Bauwerke und auch viele Erinnerungen an ihre Heimat Syrien bringt sie so zu Papier. Das neue Hobby begleitet die Jugendliche, seit sie in Deutschland ist.

Seit einigen Wochen besucht Inas, nun wohnend in Brigachtal, sogar einmal wöchentlich für eineinhalb Stunden die Jugendkunstschule in Donau-eschingen und ist dort mit viel Freude bei der Sache.

Schulsozialarbeiterin Iris Weißer schwärmt regelrecht von Inas Talent und betont, dass es ihr ein Anliegen sei, sie zu fördern. Dank der Unterstützung von Paten, die regelmäßig zu Besuch bei Familie Ranko sind, wird das auch möglich.

Eine von ihnen ist Elke Helder aus Bräunlingen. Sie besucht Inas und ihre 17-jährige Schwester Arij dreimal wöchentlich in Brigachtal und übt mit den Mädchen Deutsch. Helder bringt Inas zudem einmal in der Woche zur Jugendkunstschule. "Es läuft wirklich toll, die ganze Familie ist sehr begeisterungsfähig und die Mädchen sind mit viel Eifer bei der Sache", berichtet die ehrenamtliche Patin.

Nach den Sommerferien kommen auch die beiden ältesten Mädchen der Familie in die Schule, die drei jüngeren Geschwister besuchen bereits den Kindergarten, die Schule des Lebens in Überauchen und die Grundschule.

Familie Ranko kam vor rund einem Jahr nach etwa zweimonatiger Flucht aus Syrien über den Libanon nach Deutschland. Nach einem Raketeneinschlag im Nachbarhaus brannte auch ihr Haus nieder. Schwer verletzt retteten sich die Mutter und fünf Kinder aus den Flammen, zwei Kinder starben.

Dank des unermüdlichen Einsatzes der Paten, des Helferkreises Asyl sowie vieler Mitbürger ist es nun gelungen, die Familie Ranko in das Gemeindegeschehen mit einzubeziehen und ihnen den Start in ihrer neuen Heimat so angenehm wie möglich zu gestalten.

Die Familie Ranko erwidert das mit großer Dankbarkeit und Offenheit. Und obwohl sie alle oft an ihre Heimat Syrien denken, sind sie froh und dankbar, eine neue Heimat gefunden zu haben.