Zur Schaffung einer Ortsmitte in Überauchen hat die Gemeinde in ihre Überlegungen einen ehemaligen Guthof (links) aus dem 16. Jahrhundert in der Bondelstraße einbezogen. Auch weitere den Hof umgebenden Gebäude sind seit längerem unbewohnt. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Auf Überauchen ausgerichteter Bürgerworkshop / Ehemaliges Feuerwehrhaus soll aufgegeben werden

Von Georg Kaletta

Brigachtal. Die Präsentation der Ergebnisse eines auf die Gesamtgemeinde und speziell auf Überauchen ausgerichteten Bürgerworkshops unterstrich den Wunsch, eine Ortsmitte in dem kleinen Ortsteil der Gemeinde Brigachtal zu schaffen.

Die Bürgerbeteiligung stellte den letzten Baustein in der Vorbereitung zur formalen Festlegung des Sanierungsgebiets "Ortskern Überauchen" dar, nachdem im April des vergangenen Jahres der Ortsteil in das Landessanierungsprogramm aufgenommen wurde.

Wie vom Fördergeber vorgegeben wurde, waren bei dem Workshop von den 15 Teilnehmern gesamtörtliche und gebietsbezogene Themenkomplexe zu diskutieren, erklärte einführend Karl-Christian Fock von der LBBW-Kommunalentwicklung, der zusammen mit Thomas Geissler vom gleichen Unternehmen den Bürgerworkshop leitete.

Als wichtigstes Anliegen griff er die in Überauchen fehlende Ortsmitte heraus. Potenzial, um einen Mittelpunkt zu gestalten, sah er im Umfeld der Mehrzweckhalle, dem Museumsgebäude, dem Gasthof Hirschen sowie einem gegenüberliegenden Privatgebäude. Denkbar war für Fock, dass zur Belebung des Platzes vor dem Museum und der Festhalle altersspezifische Angebote für Begegnungen sowie eine multifunktionale Nutzung beitragen könnte.

Die Mehrzweckhalle sollte grundlegend modernisiert und dem aktuellen Standard angepasst werden, so dass eine umfassende Auslastung der Halle gewährleistet bleibt. Vom Redner betont wurde, dass die neue Ortsmitte ein Erlebnispunkt für das kommunikative Miteinander im öffentlichen Raum darstellen soll.

Aus wirtschaftlichen Gründen sollte das ohnehin nicht mehr erhaltenswerte ehemalige Feuerwehrhaus, in dem sich auch das Schlachthaus und die Moste befindet, aufgegeben werden. Die Moste soll jedoch genauso wie das Museum in das denkmalgeschütze Gebäude in der Bondelstraße 18 verlagert werden, das wie zwei ebenfalls sehr alte nebenstehende Häuser nicht mehr bewohnt ist.

Die Aneinanderreihung dieser Gebäude mit Ökonomieteilen stellt einen ehemaligen Gutshof, der im 16. Jahrhundert errichtet wurde, dar. Davon zeugt unter anderem auch ein Gewölbekeller.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind noch die einstmals als Taglöhnerhäuser erbauten Gebäude vorhanden, die von ihrem Eigentümern jedoch schon vor längerem zu modernen Wohnstätten umgebaut wurden. Die neue Ortsmitte würde somit auch einen Abschnitt der Bondelstraße einbeziehen.

Ratsmitglied Theo Effinger meinte, dass man sich Gedanken über die zukünftige Nutzung von Gebäuden machen soll, die sich nicht im Besitz der Gemeinde befinden. Fock erwiderte, dass man sich als Planer solche Gedanken machen muss, da der Fördergeber im Vorfeld von finanziellen Zuweisungen wissen möchte, für was das Geld eingesetzt werden soll.