Durch Sanierungsgebiet Ortsmitte in Überauchen schaffen / Ratsbeschluss nächster Schritt

Von Georg Kaletta

Brigachtal. Wenn die bisher bei Gemeinderatssitzungen zur Sprache gekommenen Ansätze zur Schaffung einer Ortsmitte in Überauchen umgesetzt werden könnten, würde der Kernbereich des kleinsten Ortsteils in ein paar Jahren nicht nur anders, sondern auch weitaus attraktiver aussehen.

Wie viele Jahre zwischen den derzeitigen Gedankengängen sowie Planansätzen und einer möglichen Realisierung liegen, vermag auch Bürgermeister Michael Schmitt nicht einzuschätzen, da man faktisch am Anfang steht. Was aber für das Gemeindeoberhaupt die Chance zur positiven Veränderung darstellt, ist, dass das Gebiet "Ortskern Überauchen" im vergangenen Jahr in das Landessanierungsprogramm aufgenommen wurde. Mit dem Bewilligungsbescheid steht ein finanzieller Grundstock in Höhe von 600 000 Euro zur Verfügung. Grundstock, weil die Gemeinde bei ihrem Aufnahmeantrag von einem notwendigen Förderrahmen von 2,29 Millionen ausgeht, was bei einer 60-prozentigen Landesbeteiligung einer Finanzhilfe von 1,37 Millionen Euro entsprochen hätte. Die Gemeinde zieht deshalb auch in Erwägung, je nach Stand der Sanierungsvorhaben Aufstockungsanträge zu stellen.

Mit der Ende 2014 erfolgten Bürgerbeteiligung sind alle erforderlichen Vorbereitungen für die förmliche Festlegung des Sanierungsgebiets abgeschlossen. Ende Februar sollen alle Ergebnisse aus den vorbereitenden Untersuchungen und dem Bürgerworkshop zusammengeführt und in einer Gesamtkonzeption dargestellt werden. Laut Plan soll bei der Gemeinderatssitzung am 24. März die Sanierungssatzung beschlossen werden.

Von der Gemeinde müssen dann auch noch die Förderrichtlinien für Privatmaßnahmen festgelegt werden. Als erste Maßnahme in der Ortskernsanierung wurde vom Gemeinderat in diesem Monat die energetische Sanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte "Bondelbach" beschlossen. Beim ehemaligen Feuerwehrgerätehaus, in dem auch Moste und Schlachthaus untergebracht ist, tentiert man zum Abriss, erklärte Schmitt auf Nachfrage. Mit Kosten von einer Million hätte man für die Sanierung des Gebäudes kalkulieren müssen, für das es kein Nutzungskonzept gibt, ließ er wissen. Deshalb wurden für den Abriss 100 000 Euro in der Haushalt eingestellt. Inwieweit die Gemeinde zur Umsetzung ihrer Gestaltungspläne nicht mehr genutzte Gebäude erwerben kann oder wird, ist noch völlig offen. Verkaufsabsichten bestehen bei Erbengemeinschaften leer stehender Häuser im Bereich der geplanten Ortsmitte. Konkretes gebe es derzeit aber nicht zu vermelden, so Schmitt.