Durch besser Absicherung des Hauses kann das Einbruchsrisiko verringert werden. Foto: Gebert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bernhard Weißhaar von der Beratungsstelle der Kriminalpolizei informiert über Schutzmaßnahmen am Eigenheim

Von Ursula Kaletta

Brigachtal. "Ich sollte mal etwas tun, um die Haustür und die Terrassentür einbruchssicher zu machen." So denken viele, wenn sie in den Zeitungen von Wohnungseinbrüchen lesen. "Nicht nur denken, sondern handeln", riet Polizeikommissar Bernhard Weißhaar von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle.

Sein Vortrag hatte zum Ziel, die Bevölkerung für den Einbruchsschutz zu sensibilisieren. Zahlreiche Interessierte hatten sich zu diesem aktuellen Thema im Dachgeschoss des Werk- und Vereinshauses eingefunden und bekamen zu hören, dass die Einbrüche im Schwarzwald-Baar-Kreis zunehmen. Waren es 2004 noch 26, so ist die Zahl der Einbrüche in 2013 auf 117 angestiegen.

Brigachtal bezeichnete der Polizeikommissar als eine Oase, bedingt dadurch, dass der Ort weder an einer Bundesstraße noch an einer Autobahn liegt. Bis 2011 sei die Welt noch in Ordnung gewesen, dann aber schlugen auch hier die Einbrecher zu. In den Jahren 2012/13 seien neun Einbrüche und vier versuchte registriert worden.

Bargeld sei das beliebteste Diebesgut, gefolgt von Schmuck und Uhren. Die Einbrecher, so der Kriminalkommissar, "wünschen sich bei ihrer Arbeit keine Konfrontation mit dem Wohnungseigentümer, sie vermeiden Lärm und sind darauf bedacht, dass alles sehr schnell geht". Die Wohnungseinbrüche erfolgten zu 90 Prozent über aufgehebelte Terrassentüren.

Viele Tipps bekamen die Zuhörer vom Fachmann, wie sie ihr Haus und ihre Wohnungen vor ungeladenen Besuchern schützen können. Für Türen und Fenster gebe es verschiedene einbruchshemmende Beschläge und Mehrfachverriegelungen. Für die Aufbewahrung von Bargeld und Schmuck empfahl der Experte einen in der Wand verankerten Tresor. Eine dichte Baumbepflanzung auf dem Grundstück sollte vermieden werden. Leitern sollten im Garten nicht herumstehen. Beim Verlassen des Hauses sollte die Haustür nicht nur zugezogen, sondern abgeschlossen werden, ein Ersatzschlüssel sollte nicht unter der Fußmatte liegen. Kein Fehler sei es, in der Wohnung Licht brennen zu lassen, Radio und Fernseher anzustellen. Bei längerer Abwesenheit sei es ratsam, einen vertrauten Nachbarn zu informieren, der täglich nach dem Rechten schaut und den Briefkasten leert. Auch wenn bei einem Einbruch kein großer materieller Schaden entstehe, leide der Betroffene stark darunter, mit dem Wissen, dass ein Fremder in seine Wohnung eingedrungen ist, seine Sachen durchwühlt und somit die Privatsphäre verletzt.

Bernhard Weißhaar machte darauf aufmerksam, dass Mitarbeiter der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle auf Wunsch gerne ins Haus kommen, um ganz individuell zum Einbruchschutz zu beraten.

Erfahrungsgemäß könnten ein Drittel aller Einbruchsversuche scheitern, wenn Häuser und Wohnungen gut abgesichert sind.